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Das Lageso konzentriert sich wieder auf seine Kernaufgaben.

© picture alliance / dpa

Berliner Verwaltung: Was macht eigentlich das Lageso?

Das Lageso legt den Jahresbericht 2016 vor. Um Flüchtlinge geht es nicht mehr. Es bleibt eine Bilanz der Kernaufgaben.

Der 1. August 2016 war für das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) ein bedeutsamer Tag. Damals verlor das Amt, das zu diesem Zeitpunkt mehr als 1000 Mitarbeiter hatte, seine Zuständigkeit für Flüchtlinge – eine Reaktion auf organisatorische Mängel und massive Kritik an der Arbeit des Lageso. Von diesem Tag an konzentriert sich die Behörde wieder auf seine Kernaufgaben, die immer zum Aufgabenkatalog des Lageso gehört hatten, darunter umweltbezogener Gesundheitsschutz, Trinkwasserhygiene und Krankenhausaufsicht.

Aber auch für Menschen mit Behinderung ist das Lageso zuständig. Im vergangenen Jahr bearbeitete es 70 000 Anträge nach dem Schwerbehindertenrecht. Das ergibt sich aus dem Jahresbericht 2016, der am Freitag veröffentlicht wurde. 103 Tage dauerte es demnach im Schnitt, jeden dieser 70 000 Anträge zu bearbeiten. 32 000 Menschen mit Behinderung durften einen Sonderfahrtdienst in Anspruch nehmen.

Von Badeseen und Hepatitis

Auch Infektionsschutz gehört zu den Aufgaben des Lageso. Im Herbst 2016 begann ein Ausbruch von Hepatitis-A-Fällen, der sich bis ins Frühjahr 2017 zog. In diesem Zeitraum wurden dem Lageso 60 Erkrankungen gemeldet. 43 betroffene Männer gaben dabei an, dass sie Sex mit Männern gehabt hatten. Die meisten Fälle wurden von den Gesundheitsämtern Mitte, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg gemeldet. Das Lageso empfiehlt als effektivste Schutzmaßnahme eine Impfung.

Das Lageso kümmert sich auch um Badegewässer. Insgesamt 750 Einzelproben wurden dafür im vergangenen Jahr genommen. 550 davon waren Routinemessungen an insgesamt 39 Badestellen, getestet wurde im 14-Tages-Rhythmus. Die restlichen Messungen waren Sonderproben, die anlassbezogen, zum Beispiel nach starken Regenfällen, genommen wurden. Nach Starkregen können die zusätzlichen Wassermengen (Regenwasser, Mischwasser, Kläranlagen) ein Risiko für Badende darstellen. Dazu gibt es jetzt ein Forschungsprojekt, mit dem Möglichkeiten gefunden werden sollen, das erhöhte Infektionsrisiko zu vermindern.

Aber bis 1. August beherrschte das Thema Flüchtlinge natürlich auch noch die Arbeit des Lageso. Die Übergabe an das neu geschaffene Landesamt für Flüchtlinge (LAF) wurde vorbereitet. Das LAF soll die Betreuung der Flüchtlinge besser bewältigen und koordinieren. Die Zahl der Lageso-Mitarbeiter verringerte sich ab 1. August erheblich. Aktuell arbeiten 761 Menschen für das Lageso, viele Ex-Mitarbeiter sind jetzt beim LAF. fmb

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