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So schön kann Bürokratie sein.

© IMAGO

"VZÄ im AOD": Behörde-Deutsch, Deutsch-Behörde

In einer Parlamentsdrucksache zum Thema "Müll auf Berlins Straßen" finden sich unerwartete Sprachhäppchen für Verwaltungsgourmets. Eine Glosse.

Und Sie? Was machen Sie so? „Also, ick bin Waste Watcher, wa.“ Bitte? „Na, Müllwächter! Mann. Ist doch klar.“ Danke! Das heißt heute so. Doch das ist noch das geringste Problem in diesem Zusammenhang – wie wir aus der akribischen Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Grünen Georg Kössler erfahren.

Er wollte von der Innenverwaltung wissen, wie viele WW es so gibt in Berlin, was sie einbringen, und wie es überhaupt mit den Ordnungsämtern läuft. Und er löste damit eine Informationslawine aus, deren Kernaussage... Schauen Sie im Internet nach: Parlament Berlin, Drucksache 18/13333.

Hier nur ein paar Häppchen für Verwaltungsgourmets. „VZÄ im AOD“ sind „Vollzeitäquivalente im Allgemeinen Ordnungsdienst“. Zu den Aufgaben des „gemeinwesenorientierten Platzdienstes“ zählt die „Ansprache beim Urinieren im öffentlichen Raum“.

Und während der grüne Abgeordnete die „Zweite-ReiheParker*innen“ brav gendert, bleibt die Verwaltung altmodisch bei „Zweite-Reihe-Parkerinnen bzw. Zweite-Reihe-Parkern“. Fahrzeughalter heißen aber auch bei ihr nun „Fahrzeughaltende“.

Wenn also die Berliner Verwaltung untergeht, was ohnehin anzunehmen ist, dann hat sie vorher zumindest immer weniger Bürger diskriminiert. Und VZÄ im AOD sind ohnehin genderneutral.

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