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Eine S-Bahn-Zug in Berlin.

© picture alliance / dpa

Verkehrsunfall in Berlin: Fast-Kollision bei S-Bahn noch ungeklärt

Anfang September konnte ein Fahrer verhindert, dass seine S-Bahn in eine Gleisbaumaschine fuhr. Wie die Fast-Kollision entstehen konnte, ist noch nicht geklärt.

Auch nach knapp vier Wochen steht noch nicht fest, wie es zu dem Beinahe-Zusammenstoß bei der S-Bahn auf der Linie S 3 (Erkner-Westkreuz) in Rahnsdorf kommen konnte. Dort hatte ein S-Bahn-Fahrer am 4. September durch rechtzeitiges Bremsen verhindert, dass sein Zug mit einer Gleisbaumaschine zusammenstieß, die auf dem Gleis der S-Bahn stand. Die Untersuchungen dauerten an, sagte jetzt ein Bahnsprecher auf Anfrage.

An der Strecke hatte es nächtliche Bauarbeiten gegeben. Nach Tagesspiegel-Informationen hatte ein Mitarbeiter der Baufirma dem Fahrdienstleiter im Stellwerk mitgeteilt, dass die Strecke frei sei. Der Fahrdienstleiter habe daraufhin die Signale für die erste Fahrt der S-Bahn von Erkner aus auf „Grün“ gestellt.

Der Bahnsprecher wollte dies nicht bestätigen. Grundsätzlich sei es aber richtig, dass der Mann im Stellwerk sich auf solche Angaben verlassen könne. Ob das Gleis wirklich frei ist, könne er nicht immer selbst feststellen. Automatisch werde das „fremde“ Fahrzeug auf dem Gleis der S-Bahn, in diesem Fall eine so genannte Gleisstopfmaschine, nicht angezeigt.

Zwei Stunden in der Bahn ausharren

Der Triebfahrzeugführer habe rechtzeitig bremsen können, nachdem er das Baufahrzeug auf seinem Gleis gesehen hatte, sagte der Sprecher weiter. Da der Zug nach dem Halt am Bahnsteig gerade wieder losgefahren war, war die Geschwindigkeit noch gering. Nach dem Stopp sei der hintere Teil des Zuges sei noch am Bahnsteig gestanden, so dass Fahrgäste in diesem Bereich schnell aussteigen konnten. Dies sei erleichtert worden, weil weitere Fahrer auf dem Weg zur Arbeit im Zug gesessen hätten, sagte der Sprecher. Die anderen Fahrgäste mussten rund zwei Stunden ausharren, ehe auch sie die Bahn verlassen konnten – unter Obhut von Bahnmitarbeitern.

Die Bundespolizei und die Feuerwehr waren nicht dabei. Sie seien erst später informiert worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Dies sei „sehr unüblich“. Der Bahnsprecher sagte, auch der Meldevorgang werde geprüft. Die Bundespolizei habe ein Verfahren wegen des Verdachts einer Gefährdung des Bahnverkehrs eingeleitet. Die S-Bahn hatte in ihren Informationen und Anzeigen das Unterbrechen des Verkehrs nach dem Beinahe-Unfall mit „verspätet beendeten Bauarbeiten“ oder „Bauzeitüberschreitung“ begründet.

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