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Julian Herwig, Vater der bei einem Unfall auf der Landsberger Allee getöteten Louisa.

© privat

Tagesspiegel Plus

Vater der in Berlin getöteten Louisa: „Damit nicht jeder Autofahrer ein totes Kind frei hat, bevor er in den Knast muss“

Julian Herwig verlor seine elfjährige Tochter im April 2022, als ein Rotfahrer sie tödlich verletzte. Das Urteil gegen den Täter hält er für fatal. Die Justiz habe sich an der Nase herumführen lassen.

Herr Herwig, am Mittwoch ist der Mann, der auf der Landsberger Allee Ihre Tochter totgefahren hat, zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Laut einem Gutachten fuhr der Täter viel zu schnell und missachtete eine Ampel, die für ihn seit 24 Sekunden Rot zeigte. In der Urteilsbegründung sagte der Richter, es gebe kein gerechtes Strafmaß für eine solche Tat und bestraft werden könne nur die individuelle Schuld. Können Sie und Ihre Familie damit leben?
Ich habe ja keine Wahl. Aber ich empfinde das Urteil als Schlag ins Gesicht – für mich und für alle Eltern, die ihren Kindern beigebracht haben, nur bei Grün über die Straße zu gehen. Weder der Staatsanwalt noch der Richter haben ihre Entscheidungen schlüssig begründet.

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