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Die Polizei steht vor dem Olympiastadion in Berlin. (Symbolbild)

© picture alliance/dpa

Update

Türkei-Länderspiel und möglicher Erdogan-Besuch: Berliner Polizeigewerkschaft warnt vor Belastung für Einsatzkräfte

Am 18. November findet im Olympiastadion das Länderspiel zwischen Deutschland und der Türkei statt. Gewerkschaftssprecher Benjamin Jendro geht von einem Großeinsatz für die Polizei aus.

| Update:

Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor dem Länderspiel zwischen Deutschland und der Türkei sowie einem möglichen Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vor einer großen Belastung für die Einsatzkräfte. Das teilte der Gewerkschaftssprecher der Berliner Polizei, Benjamin Jendro, mit.

Am 18. November trifft die deutsche Nationalelf im Olympiastadion bei einem Freundschaftsspiel auf die türkische Nationalmannschaft. „Ein Großeinsatz, beim Besuch des türkischen Präsidenten sind stets besondere Sicherheitsvorkehrungen nötig“, schrieb Jendro auf der Plattform X, vormals Twitter.

Allein bei einem Fußballspiel müssten, je nach Gefährdungsbeurteilung, mehrere Hundertschaften im Einsatz sein. Zum Beispiel bei einem Länderspiel zwischen Deutschland und der Türkei, „in Berlin, mit vielen türkischstämmigen Menschen, mit vielen Erdoğan-Anhängern, und Erdoğans Position zu Israel“, sagte Jendro dem Tagesspiegel.

Beim letzten Besuch Erdoğans in Deutschland seien außerdem mehr als 3000 Polizeikräfte im Einsatz gewesen. An Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) richtet der Gewerkschaftssprecher daher die Frage: „Könnten Sie Erdogan bitten, das zuhause vorm Fernseher zu schauen?“.

Bislang ist jedoch unklar, ob der türkische Präsident zum Zeitpunkt des Länderspiels überhaupt in Berlin sein wird. Zwar ist ein Staatsbesuch Erdoğans für Mitte November geplant, ein Termin für eine Reise ist bislang offiziell aber noch nicht bestätigt. Eine Polizeisprecherin sagte am Donnerstag auf Nachfrage, ihr lägen bislang keine Informationen zu einem möglichen Staatsbesuch des türkischen Präsidenten vor.

Gewerkschaftssprecher Jendro vermutet aber, dass sich „der türkische Präsident kein Spiel seiner Nationalmannschaft in Deutschland entgehen lassen wird“. An dem geplanten Besuch Erdoğans gab es zuletzt scharfe Kritik. Politiker von CDU und FDP forderten eine Absage des geplanten Staatsbesuchs. Hintergrund sind Äußerungen des türkischen Präsidenten zum Nahostkrieg.

Erdoğan hatte das Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen, das eine Reaktion auf das Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober in israelischen Grenzorten ist, mehrfach scharf kritisiert. „Westlichen Regierungen“ warf er vor, hauptsächlich für die „Massaker“ im Gazastreifen verantwortlich zu sein.

In der vergangenen Woche sagte er vor Anhängern seiner islamisch-konservativen Partei AKP in Ankara: „Hamas ist keine Terrororganisation, sondern eine Befreiungs- und Mudschaheddin-Gruppe, die für den Schutz ihres Landes und ihrer Bürger kämpft.“ (Tsp)

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