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Wunderschön gelegen: Das Haus am Waldsee - jetzt digital erlebbar.

© Doris Spiekermann-Klaas

Trotz Coronavirus - natürlich geöffnet: Wie die Berliner Kunstszene digital weiterlebt

Berlins Kunstszene hat sich auf die Krise eingestellt. Das sind die interessantesten Formate, die zurzeit stattfinden.

Von wegen geschlossen. Online geht der Betrieb vielerorts weiter: Galeristen und Museumsleute laden zu Talks, Führungen und und Spezialprogrammen, manchen Künstlern kommt man nun so nah wie selten. Das sind unsere Tipps aus der zeitgenössischen Berliner Kunstwelt.

Videokunst aus Schweden

Tausende Zuschauer haben sich bereits in die Videothek von Tanja Wagner geklickt: „Einige von Ihnen haben uns sogar Bilder aus ihrem Home-Streaming der Videos geschickt!“, schreibt die Berliner Galeristin in einer E-Mail. Bitte merken: Feedback tut gut, gerade in Zeiten des „Social Distancing“.

Die Kunstwerke der ersten Wochen kamen von der in Wien lebenden Künstlerin Anna Witt; ihr Programm befasst sich mit Formen der Arbeit und der Solidarität, auch zwischen den Generationen. Nun ist die schwedische Fotokünstlerin Lina Scheynius an der Reihe.

Sie hat beschlossen, jeden Tag dieser Woche Blumen zu verschicken, als „Trost und Inspiration in diesen schwierigen Zeiten“. Anschauen kann man sich das auf der Facebookseite (facebook.com/galerie.wagner) und dem Instagramprofil der Galerie (@galerietanjawagner).

KW-Galerie: Führung mit dem Kurator

Privatführung mit Krist Gruijthuijsen gefällig? Der Direktor des KW Institute of Contemporary Art in Mitte führt online durch die aktuelle Ausstellung des arabischen Künstlers Hassan Sharif. Sharif, ein Fluxus- und Konzeptkunstpionier aus Dubai, gilt für Gruijthuijsen als „Artist’s artist“, ein Influencer sozusagen, der von vielen Jüngeren bewundert wird.

Die Führung ist gut! Gruijthuijsen pickt sich ein paar der Comics, Zeichnungen und Konzeptarbeiten heraus, erklärt die Hintergründe, liefert Biografisches zum Künstler, ordnet ein. Der Rundgang dauert 30 Minuten und ist auf Englisch. Mittlerweile gibt es auch Führungen durch alle anderen Ausstellungen im Haus, und zwar unter kw-berlin.de.

Persönlich: Johann König trifft Erwin Wurm

Kunst wird persönlicher, überall. Auch Galerist Johann König trifft sich jetzt jeden Tag online mit Künstlern, unterhält sich über deren Werke, führt durch Ausstellungen oder Künstlerstudios – live auf Instagram (Di–So 10 Uhr, @koeniggalerie).

Zu Gast waren zum Beispiel schon die Kunststars Erwin Wurm und Anselm Reyle. Die Clips kann man auf der Website (www.koeniggalerie.com) nachhören. Auch Spaziergänge durch die Dependance in Tokio sollen kommen. Bei einem zweiten Termin am Nachmittag steht Johann König für Fragen von Künstlern bereit, die sich bei ihm melden (Di–So 15 Uhr).

Nur noch online. Galerist Johann König kann Kunstfreunde nicht mehr in seiner Galerie in Kreuzberg (l.) empfangen – dafür aber auf Instagram.
Nur noch online. Galerist Johann König kann Kunstfreunde nicht mehr in seiner Galerie in Kreuzberg (l.) empfangen – dafür aber auf Instagram.

© Thilo Tückeis

Und...was macht die Kunst?

Das Haus am Waldsee fragt jetzt jeden Tag einen Künstler oder eine Künstlerin, wie es ihnen in dieser Zeit ergeht und was sie so machen, zu Hause und in ihren Studios. Die ersten Einträge gibt es schon: zum Beispiel von Tobias Rehberger aus Frankfurt, vom Videokünstler Shahar Marcus aus Tel Aviv und vom japanischen Zeichner und Videokünstler Takehito Koganezawa – allesamt nachzulesen auf www.hausamwaldsee.de.

Treffen sich zwei Künstler... Haare färben!

Wenn schon die Türen geschlossen sind, wollen Marie-Blanche Carlier und Ulrich Gebauer trotzdem mit Kunden, Künstlern und Sammlern ihrer Galerie in Kontakt bleiben. Sie haben deshalb einen virtuellen Dialog zwischen jeweils zwei Künstlern initiiert.

Der Anstoß kam von Edi Rama, Künstler und Ministerpräsident Albaniens. Er machte auch den Anfang, den Austausch mit der New Yorkerin Künstlerin Mia Enell kann man sich auf dem Instagram-Account der Galerie anschauen (@carliergebauer).

Da wird thematisiert, was dieser Tage viele beschäftigt – zum Beispiel, dass Haarefärben in Quarantäne ein Problem ist. Am Ende jeder Session gibt es eine Zusammenfassung per Newsletter.

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