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Wiedervereint. Auch zum Mauerfall gibt es dieses Wochenenende viele Veranstaltungen.

© Maurizio Gambarini/dpa

Tipps: Was in Berlin rund um den 9. November los ist

1918, 1938, 1989: Zahlreiche Veranstaltungen sind zu den historischen Ereignissen am 9. November geplant. Eine Auswahl gibt es hier.

Bilder des „roten Bankiers“
Ein Name, der fast in Vergessenheit geraten ist: Hugo Simon. Der Bankier, Politiker, Landwirt und Kunstsammler war zur Zeit der Weimarer Republik jedoch eine Schlüsselfigur im Berliner Leben. Er unterstützte bereits zur Zeit des ersten Weltkriegs mehrere Friedensbewegungen und auch die deutsch-französische Verständigung. Durch seine kurze Zeit als Finanzminister der USPD 1918 wurde er deutschlandweit als „roter Bankier“ bekannt. Als Sozialist und Jude musste er jedoch nach Frankreich und 1941 unter falschem Namen nach Brasilien fliehen. In einer Ausstellung, die gerade in der Brasilianischen Botschaft (Wallstraße 57) eröffnet worden ist, soll Hugo Simon nun geehrt werden. Dabei werden überwiegend unveröffentlichte persönliche Bilder und Dokumente gezeigt. Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr, Eintritt frei.

Kunst der Novembergruppe
Während der Revolution im November 1918 gründete sich die Künstlervereinigung „Novembergruppe“. Geplant war eine Plattform für Freiheit, Demokratie und Vielfalt – umgesetzt von Künstlern, Architekten, Schriftstellern, Komponisten und Filmemachern. Aktuell sind 119 Werke der Gruppe in der Berlinischen Galerie in Kreuzberg (Alte Jakobstraße 124-128) zu sehen: darunter 48 Gemälde, 14 Skulpturen und 12 Architekturmodelle und Zeichnungen. Werke von Belling, Dix, Höch, Mendelsohn und Pechstein sind unter anderem Teil der Ausstellung zum 100-jährigem Jubiläum der Gruppe. Infos unter www.berlinischegalerie.de.

Revolution, Tanz und Inszenierung

Im Rahmen des berlinweiten Projekts „100 Jahre Revolution“ findet in Zusammenarbeit mit „Tänzer ohne Grenzen“ eine einzigartige Aktion statt: Am Sonntag ab 16 Uhr wird, entlang einer Route voller bedeutender Orte der Revolution von 1918, getanzt. Treffpunkt ist das Podewil in der Klosterstraße 68 in Mitte, gegen 18 Uhr ist die Ankunft am Neuen Marstall, Charlottenstraße 55, geplant. Dort können sich Besucher von 16 bis 20 Uhr in 100 Jahre alten Möbelwagen über die Revolution informieren und interaktiv an verschiedenen Kunstaktionen teilnehmen. Inszeniert werden diese von der Künstlergruppe Plastique Fantastique.

Flugblätter der Revolution
Anlässlich des 100. Gedenkjahres der Novemberrevolution werden in der Potsdamer Straße 33, Tiergarten, Reproduktionen von Flugblättern, Handzetteln und Zeitungssonderausgaben aus dem Besitz der Staatsbibliothek Berlin ausgestellt. Dabei sind Exponate, die von der deutschen Revolution 1918 bis zum Kapp-Lüttwitz-Putsch 1920 entstanden sind. Die Objekte werden in einer Collage-artigen Zusammenstellung ihrer originalen Verwendung im Straßenraum nachempfunden und sollen den Betrachter so konfrontieren. Erklärende Texte mit Hintergrundinformationen werden ebenfalls geliefert. Die Ausstellung konzentriert sich auf fünf Themenfelder: die Revolution in Berlin vom November 1918 bis zum Januar 1919, die Revolution in Braunschweig im November 1918, die Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung im Januar 1919, die Münchner Räterepublik im April 1919 und der Kapp-Lüttwitz-Putsch im März 1920. Mo-Fr 9-21 Uhr, Sa 10-19 Uhr, freier Eintritt.

Gedenkfeier zum Mauerfall
Anlässlich des 29. Jahrestages des Mauerfalls, lädt das „Forum zur kritischen Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte im Land Brandenburg“ in die Mauergedenkstätte Griebnitzsee nach Potsdam ein. Damit sollen die Besucher an die friedliche Bürgerbewegung zur Überwindung der SED-Diktatur erinnert werden. Am heutigen Freitag beginnt um 13 Uhr die Gedenkfeier, sprechen werden Vorstandsvorsitzender Manfred Kruczek und Maria Nooke, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen.

Ella Simon

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