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Global Stone

© Davids

Tiergarten: 20 Tonnen Hoffnung

Nobelpreisträger Desmond Tutu kam mit einem Stein aus Südafrika in den Tiergarten. Er ist Teil des "Global Stone"-Projekts, eines Mahnmals für den Frieden.

Es gibt Menschen, die strahlen von innen, auch wenn der Himmel grau und der Wind nasskalt ist. Zu diesen gehört der Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. „Regen ist ein Segen Gottes“, sagte er, während es auf die Plastikplane über seinem Kopf prasselte. Der südafrikanische Erzbischof war am Montag in den Tiergarten gekommen, um einen „Stein der Hoffnung“ aus seiner Heimat in den nassen Parkboden zu setzen.

Seit acht Jahren wächst auf Initiative des Weltumseglers Wolfgang Kraker von Schwarzenfeld nahe dem Brandenburger Tor das „Global Stone“-Projekt. Als Mahnung für weltweiten Frieden will der 74-Jährige für jeden der fünf Kontinente einen Stein in den Tiergarten setzen. Der 20 Tonnen schwere Granitbrocken aus Südafrika ist bereits der vierte. „Jeder Stein symbolisiert einen von fünf Schritten zum Frieden: Erwachen, Hoffnung, Vergeben, Liebe und Frieden“, sagte von Schwarzenfeld. Nach dem afrikanischen Hoffnungs-Brocken fehlt nur noch ein Stein aus Asien, der für das Vergeben stehen soll. Die Idee zu dem Projekt kam von Schwarzenfeld, als er nach einem Schiffbruch 16 Tage in einem Schlauchboot auf dem Atlantik trieb. „Mir wurde die Unvollkommenheit des Menschen vor Augen geführt.“

Dicht drängten sich unter dem Regenschutz die Zuhörer um Bischof Tutu, der voller Elan auf seinen Zehenspitzen wippte. „Ein Stein kann eine Waffe sein, aber eben auch ein Trittstein, der in wilden Gewässern Halt gibt.“ Zum Abschied tätschelte er den grauen Felsblock, in den in sieben Sprachen das Wort „Hoffnung“ eingraviert ist. Den festen Berliner Boden berührte der Brocken allerdings erst in seiner Abwesenheit, denn der Sattelschlepper steckte kurzzeitig im aufgeweichten Boden fest. utz

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