zum Hauptinhalt
Obdachlose unter der Brücke der S-Bahn Strecke nahe des Stuttgarter Platzes am Bahnhof Charlottenburg.

© Fabian Sommer/dpa

„Zeit der Solidarität“: Tausende Freiwillige für zweite Zählung von Obdachlosen in Berlin gesucht

Knapp 2000 Obdachlose zählten Freiwillige 2020 auf Berlins Straßen - doch Hilfsorganisationen gehen von weit mehr aus.

Für eine zweite Zählung von obdachlosen Menschen im Sommer werden ab sofort Tausende freiwillige Helfer in Berlin gesucht.

Im Rahmen des Projekts „Zeit der Solidarität“ sollen Hunderte Kleingruppen unter professioneller Begleitung durch die Straßen der Stadt laufen, obdachlose Menschen zählen und ihnen Fragen zu ihren Lebensumständen stellen, teilte eine Sprecherin des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit am Dienstag mit.

Es hätten sich schon Hunderte Helfer registriert, die bei der ersten Erhebung Anfang 2020 mitgemacht hatten. Auch einige Neuanmeldungen gebe es bereits.

Alle Berlinerinnen und Berliner seien eingeladen, sich bei der Aktion in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni zu beteiligen. Die Anmeldung sei online unter zeitdersolidaritaet.de möglich. Die Erhebung findet bereits zum zweiten Mal statt und soll den Angaben nach dazu beitragen, die Situation der Obdachlosigkeit zu verbessern.

[Konkrete Bezirksnachrichten, viele Termine, Tipps und Menschen: Die Tagesspiegel-Newsletter für die 12 Berliner Bezirke gibt es hier - kostenlos: leute.tagesspiegel.de]

„Die Zeit der Solidarität ist auch ein Anlass, um dem schnellen Übersehen von Obdachlosigkeit im Alltag entgegenzuwirken und das Thema Obdachlosigkeit in der Öffentlichkeit zu thematisieren“, sagte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) am Dienstag.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Im Februar 2020 hatten 2600 Freiwillige 1976 obdachlose Menschen erfasst. Manche Obdachlose hatten sich während des Zählungsprojekts versteckt oder bei Bekannten übernachtet, wieder andere reagierten nicht auf die Ansprache der Zähler. Hilfsorganisationen gehen von weit mehr Obdachlosen in der Stadt aus.

Aus insgesamt drei Zählungen und zahlreichen begleitenden Kultur- und Infoveranstaltungen sollen auch Forderungen an die Politik abgeleitet werden. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin unterstützt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false