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Ministerpräsident Woidke (rechts, SPD) und PCK-Chef Ralf Schairer nach der ersten Sitzung der neu gegründeten Taskforce zur Zukunft der Erdölraffinerie in Schwedt. 

© dpa / dpa/Soeren Stache

Taskforce zu PCK Schwedt: Ölversorgung für Raffinerie zu maximal 50 Prozent gesichert

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke will den Umbau am Raffinerie-Standort Schwedt schnell voranbringen. Doch viel ist noch unklar.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verströmte demonstrativen Optimismus, als er am Donnerstag im Presseraum der Potsdamer Staatskanzlei vor Journalisten trat. „Ich glaube, wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg“, sagte er. Gerade war die erste Sitzung einer neu gegründeten Taskforce zur Zukunft der Erdölraffinerie PCK in Schwedt zu Ende gegangen.

„Das Ziel dieser Taskforce ist es, Entscheidungen für die Entwicklung der Region, des PCK und der Energieversorgung von ganz Brandenburg schnell zu treffen“, sagte Woidke. „Wir wollen den Menschen die Perspektiven sichern und die Sicherheit zurückgeben, die sie bislang nicht mehr hatten.“

An der Taskforce nahmen neben Woidke auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Michael Kellner (Grüne), Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD), Finanzministerin Katrin Lange (SPD), Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) und Umweltminister Axel Vogel (Grüne) teil, dazu die Landrätin der Uckermark, Karina Doerk (CDU) und die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe.

Eine wesentliche Frage blieb jedoch auch nach der ersten Sitzung des Gremiums unbeantwortet: Wie geht es weiter, wenn am 1. Januar die Rohöllieferungen aus der russischen Drushba-Pipeline im Rahmen der Russland-Sanktionen gestoppt werden? Mit Hilfe von Erdöl, das über den Hafen Rostock importiert wird, könnte dann maximal die Hälfte der Raffineriekapazität genutzt werden. Verhandlungen mit Polen und Kasachstan zu weiteren Ölimporten liefen, sagte Kellner, seien aber noch nicht abgeschlossen.

Der Sprecher der PCK-Geschäftsführung, Ralf Schairer, sprach deswegen auch von einem "Restrisiko für den Betrieb der Raffinerie." Wenn nur 50 Prozent der bisherigen Öllieferungen möglich seien, müsse die Logistik immer funktionieren, damit die Raffinerie am absoluten Minimum arbeiten könne.

Würden die Öllieferungen komplett gestoppt, habe der Betrieb Reserven für etwa eine Woche. „Das macht den Betrieb verwundbar“, sagte Schairer. "Unsere Empfehlung wird es sein, eine neue Leitung zu schaffen." Damit könne man die Versorgungssicherheit für ganz Ostdeutschland darstellen. Später könne die Leitung dann auch für Wasserstoff verwandt werden.

Wir werden auch in den nächsten Jahren Rohöl verarbeiten.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium 

Denn von den Teilnehmern der Taskforce forderte nur die Landrätin der Uckermark, Karina Doerk, die PCK nach dem 1. Januar mit Rohöl über die Drushba-Pipeline zu beliefern.

Alle übrigen Teilnehmer betonten hingegen die Chancen, die in einer Transformation des Standorts etwa zur Wasserstoffproduktion lägen. „Wir werden auch in den nächsten Jahren Rohöl verarbeiten“, sagte Kellner. "Wir wollen und werden schneller werden, was die Transformation und die Weiterentwicklung des Standorts angeht."

Die Bürgermeisterin von Schwedt nahm am Donnerstag diesen Ball auf: Man wolle die Infrastruktur in der Stadt verbessern, insbesondere die Schieneninfrastruktur. „Aus städtischer Sicht wollen wir eine Strukturentwicklungsgesellschaft vorbereiten, um die vorhandenen Finanz- und Förderquellen gut und schnell für den Standort nutzen zu können.“

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