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Sterne der Hoffnung. Regine Eichner und Peter Wagener betreuen den Corona-Notfonds des Caritasverbands für das Erzbistum Berlin, der Soloselbstständige und Kreative dabei unterstützt, die Corona-Pandemie durchzustehen.

© Sven Darmer

Tagesspiegel-Spendenaktion „Menschen helfen!“: Caritas bittet um Geld für Corona-Notfonds

Spielsachen, Laptops, Lebensmittel: Caritas bittet Leserinnen und Leser um Geldspenden für ihren Corona-Nothilfefonds für Familien und Selbstständige.

Dieses Jahr bittet der Tagesspiegel-Spendenverein „Menschen helfen!“ um Spenden zur Unterstützung in der Coronakrise. Stellvertretend für alle 30 Initiativen für Berlin, Brandenburg und die Welt stellen wir zwölf Projekte in unserer Spendenserie vor. Heute: Der Nothilfefonds der Caritas.

„Bei uns melden sich jetzt viele Menschen, die dachten und hofften: Ich schaffe das schon noch, ich schaffe das aus eigener Kraft“, erzählt Regine Eichner. „Und nun müssen sie doch um Unterstützung bitten.“ Es sind Selbstständige, Kreative, Künstler, die wegen der Coronakrise keine Aufträge mehr bekommen. Es sind Mitarbeiterinnen in kleinen Hotels, die jetzt ihren Job verloren haben, weil Beherbergungsstätten schließen mussten. Es sind alleinerziehende Mütter, deren Geld nicht reicht, um die Stromnachzahlung zu tragen. Ihnen allen hilft die Caritas mit einem flexiblen Corona-Notfonds, für den der Wohlfahrtsverband jetzt unsere Leserinnen und Leser dringend um Spenden bittet.

„Ich bin glücklich und sehr dankbar, dass der Tagesspiegel seine Spendenaktion ,Menschen helfen!’, mit der er seit Jahrzehnten an der Seite von Berlinerinnen und Berlinern in Not ist, auch im Corona-Jahr wieder anbietet“, sagt Peter Wagener, Leiter der Stabsstelle Ehrenamt und Fundraising bei der Caritas. „Uns freut das total, bitte geben Sie den Dank an Ihre Leserinnen und Leser weiter.“

Auch die Antragsteller bei der Caritas sind dankbar für die Unterstützung. „Viele Kreative und Künstler aus der Veranstaltungsbranche stehen plötzlich vor dem Nichts. Oder das gut eingeteilte Haushaltsgeld reicht dann doch nicht fürs Weihnachtsgeschenk fürs Kind, weil der Minijob weg ist“, berichtet Regine Eichner. Dann sei da noch diese Grauzone, von der niemand offiziell reden mag, aber die es dennoch gibt: die zum überwiegenden Teil in Berlin nicht sozialversicherungspflichtig angestellten Haushaltshilfen, die privat bezahlten Putzkräfte, die wegen der Corona-Pandemie sicherheitshalber nicht mehr zum Saubermachen eingelassen werden – mit der Folge, dass ihre Einkommensquelle versiegt.

[Behalten Sie den Überblick über die Corona-Entwicklung in Ihrem Berliner Kiez. In unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern berichten wir über die Krise und die Auswirkungen auf Ihre Nachbarschaft. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de.

Bislang gab es eine private Stiftung, die für den Notausgaben-Fonds einsprang, doch das Geld ist so gut wie aufgebraucht. Dabei gibt es Eltern, die jetzt einen Laptop fürs Homeschooling erbitten, weil die Schule kein Gerät mehr habe, aber mehrere Kinder nicht an einem Computer Hausaufgaben machen und hochladen können. Oder weil das Kind Hausaufgaben bisher nur ins kleine Handy eintippen konnte. In den Anträgen bei der Caritas, die oft über Sozialarbeiter aus Beratungszentren die Bitten der Bedürftigen zur Unterstützung des Lebensunterhalts weitergeben, werde dann geprüft, welche Leistungen die Antragsteller bereits beziehen und ob es wirklich an Mitteln fehle, sagt Regine Eichner. Eine Frau schrieb, sie habe wegen Corona ihre Arbeit verloren, sie zahle die Miete selbst, ohne staatliche Hilfe, und habe nur noch 400 Euro übrig für den ganzen Monat für sich und ihren Sohn.

Eltern können bei den Hausaufgaben nicht helfen

Rund 60 Prozent aller Hilfesuchenden seien Berliner nichtdeutscher Herkunft oder Geflüchtete. „Wegen Sprachbarrieren oder anderen Problemen sind nicht alle Familien und Alleinerziehenden in der Lage, die jetzt angebotenen staatlichen Hilfen zu beantragen.“ Viele Kinder aus bildungsfernen Familien oder aus Familien mit Migrationshintergrund sprechen längst besser Deutsch als ihre Eltern und müssen für diese dolmetschen.

Bei den Hausaufgaben helfen können Mutter und Vater nicht, die Corona-Zeit hat sie zusätzlich abgehängt. Daher prüft die Caritas, „die Kosten von professionellen Nachhilfeanbietern ebenso zu übernehmen wie wir uns vorstellen können, die Vermittlung von ehrenamtlichen Student*innen an Schüler*innen zu organisieren“, heißt es in der Projektdarstellung.

Caritas bittet um Geld für Alleinerziehende

Die Caritas will mit dem Nothilfefonds auch für Familien und Alleinerziehende da sein, die sonst arbeiten, und die durch das Hilfenetz fallen, weil das von der Bundesregierung ausgeweitete Kurzarbeitergeld nicht alle Arbeitskräfte erreiche. Um Rat und Hilfe zu geben, helfen Caritas-Experten wegen Corona oft nicht mehr in den Büros der sozialen Dienste mit den offenen Sprechstunden, sondern sind telefonisch oder persönlich in Einzelgesprächen unter Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften für Hilfesuchende da.

„Wir rechnen auch im nächsten Frühjahr noch mit vielen Projektanträgen, in der Coronakrise wird es noch viele Aufs und Abs geben“, sagt Regine Eichner. Erfahrungsgemäß überweisen die Tagesspiegel-Leserinnen und Leser bis weit ins Frühjahr hinein, dann verteilt der Tagesspiegel die Überweisungen aus dem Spendentopf an die in diesem Jahr 30 zu bedenkenden Organisationen effektiv nach Bedarf. Helfen Sie uns bitte zu helfen.
Das Spendenkonto: Empfänger: Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V., Verwendungszweck: „Menschen helfen!“, Berliner Sparkasse BIC: BELADEBE, IBAN: DE43 1005 0000 0250 0309 42, Bitte Namen und Anschrift für den Spendenbeleg notieren. Auch Online-Banking ist möglich.

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