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Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und Rabbiner Yehuda Teichtal nahmen am Freitagabend an einem Solidaritätsgebet teil.

© Jörg Carstensen/dpa

Synagoge in Berlin-Wilmersdorf: Hunderte bei Solidaritätsgebet für attackierten Rabbiner

Der Rabbiner Yehuda Teichtal war Ende Juli beschimpft und bespuckt worden. Bundesaußenminister Maas forderte in einer Rede ein klares Eintreten gegen Judenhass.

Rund zwei Wochen nach einem antisemitischen Übergriff auf den Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal haben Hunderte Menschen ihre Unterstützung für das Opfer bekundet. An einem Solidaritätsgebet in einer Synagoge in Berlin-Wilmersdorf nahm am Freitagabend auch Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) teil. Auch viele Christen, darunter der künftige evangelische Landesbischof Christian Stäblein, fanden sich zu dem Gebet ein.

„Es ist abstoßend, widerlich und es macht wütend, wenn Jüdinnen und Juden in Deutschland beschimpft und bespuckt werden“, sagte Maas. „Das Schlimmste, was es gibt, ist Gleichgültigkeit, denn Gleichgültigkeit hat den Holocaust entstehen lassen“, so Maas.Antisemitismus sei in Deutschland lauter und aggressiver geworden. „Umso beherzter müssen wir gegenhalten, wo immer es geht.“

Teichtal ist Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Am vorvergangenen Wochenende hatten zwei Männer den Geistlichen nach einem Gottesdienst auf Arabisch beschimpft und bespuckt. Eines seiner Kinder war bei dem Vorfall dabei. Die Ermittlungen beim polizeilichen Staatsschutz laufen. Zum aktuellen Stand äußerte sich die Polizei am Freitag auf Nachfrage unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

„Wir werden uns nicht verstecken oder unsere Identität auf irgendeine Weise verbergen“, erklärte Teichtal anlässlich des Solidaritätsgebetes mit Blick auf wiederholte Übergriffe auf Juden in Berlin. „Ganz im Gegenteil, wir werden alles tun, um mit Respekt füreinander einzustehen und den Dialog untereinander zu fördern.“

Die Mehrheit hierzulande sei tolerant. „Die meisten Menschen in Deutschland wollen diese Aggression gegen Juden als traurigen Bestandteil des jüdischen Alltags nicht hinnehmen.“ (dpa/epd)

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