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In Berlin werden womöglich fast 25 Prozent der Kitas schließen.

© dpa/Monika Skolimowska

Exklusiv

Streik am Donnerstag: Fast jeder vierte Berliner Kita-Platz von Ausstand betroffen

Verdi ruft Beschäftigte der Kitas des Landes und der Awo zum Ausstand am Donnerstag auf. Die Gewerkschaft fordert von beiden Arbeitgebern höhere Löhne.

In Berlin könnte nach Tagesspiegel-Informationen am Donnerstag fast jeder vierte Kitaplatz bestreikt werden. Neben vielen Kitas landeseigener Betriebe sind auch diejenigen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) betroffen. Am Dienstag wird sich Verdi detailliert zu den Plänen äußern.

Die Gewerkschaft verhandelt derzeit mit der Tarifgemeinschaft der Länder und der Awo über höhere Löhne. Zusammen unterstehen den Landesbetrieben und der Awo fast 45.000 der circa 180.000 Kita-Plätze in Berlin. Schon in den vergangenen Wochen hatte es einzelne Warnstreiks gegeben, allerdings nicht zusammen.

Hintergrund des Arbeitskampfes ist zunächst die laufende Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Für Berlin will die Gewerkschaft zudem eine „Stadtstaatenzulage“ von 300 Euro und ein Plus in der Ausbildungsvergütung um mindestens 200 Euro pro Monat.

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder teilte mit, dass die Finanzierung der Forderungen angesichts knapper Haushalte nicht zu leisten seien. Ziel sei es jedoch, vor Weihnachten eine Einigung zu finden.

Auseinandersetzung zwischen Verdi und der Berliner Awo

Zudem befindet sich Verdi in einer Auseinandersetzung mit der Berliner Awo, einem der größten Arbeitgeber im Sozialsektor. Dabei geht es um 2000 Beschäftigte in Kindertagesstätten, Migrationsberatung und sozialpädagogischen Projekten an Schulen und in Jugendeinrichtungen. Die Gewerkschaft fordert für sie 13,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 550 Euro mehr im Monat ab Anfang 2024.

Der Awo-Landesverband hatte mitgeteilt, dass man die Löhne an die Entgelte im öffentlichen Dienst angleichen wolle. Verdi beharre jedoch auf der sofortigen Umsetzung. Dies sei ohne feste Finanzierungszusage der öffentlichen Hand aber jedoch nicht möglich.

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