zum Hauptinhalt
Auf der U-Bahnlinie U5 am Alex werden in den kommenden Tagen häufiger Kurzzüge einfahren.

© imago/Olaf Wagner

Starker Verschleiß bei neuer U-Bahn festgestellt: BVG muss Züge auf der Berliner Linie U5 verkürzen

An einem noch neuen Fahrzeug hat die BVG einen ungewöhnlicher Schaden festgestellt. Auf der U-Bahnlinie U5 müssen deshalb verstärkt Kurzzüge fahren.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) müssen ihr Angebot auf der U-Bahnlinie U5 einschränken. Derzeit sei etwa jeder dritte Zug verkürzt unterwegs, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Takte könnten jedoch eingehalten werden.

Ursache für die Einschränkung sei, dass 44 Wagen der Baureihe IK17 kurzfristig in die Werkstatt müssen. An einem der Fahrzeuge sei bei einer turnusmäßigen Prüfung ein übermäßiger Verschleiß an der Federung festgestellt worden. Daher würden nun alle 44 Wagen des Typs vorsorglich auf ähnliche Verschleißsymptome untersucht.

Die Prüfungen werden voraussichtlich bis Ende der Woche andauern, teilte die BVG mit. Alle anderen rund 170 Wagen des Typs IK seien nicht betroffen. Das gilt sowohl für alle auf den Kleinprofillinien U1 bis U4 eingesetzten Züge sowie für die ebenfalls auf der U5 eingesetzten Wagen des Typs IK20, hieß es.

Die Linie U5 ist derzeit nicht mit dem restlichen Netz verbunden, weshalb nicht kurzfristig Züge von anderen Linien dorthin verlegt werden können. Wegen Fahrzeugmangels lässt die BVG daher auf der Großprofil-Linie U5 auch Züge für das Kleinprofil fahren.

Die Wagen haben die gleiche Achsenbreite, jedoch ist der Aufbau bei den Fahrzeugen des Kleinprofils schmaler. Um die Lücke zwischen Bahnsteigkante und Wagen zu überbrücken, ließ die BVG deshalb zusätzliche Trittbretter an den Fahrzeugen anbringen.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Insgesamt verfügt die Berliner U-Bahn derzeit über 1266 Wagen im Klein- und Großprofil. Seit Jahren wartet die BVG auf neue Züge. Doch wegen Rechtstreitigkeiten bei der Vergabe des Großauftrags für die neue Baureihe J und JK verzögerte sich die Bestellung beim siegreichen Unternehmen Stadler massiv. Die ersten Fahrzeuge sollen nun Ende 2022 an die BVG ausgeliefert werden.

Serienauslieferung der neuen U-Bahnzüge startet Ende 2023

Mitte Februar gab die BVG den offiziellen Produktionsstart der neuen U-Bahnzüge im Stadler Werk in Pankow bekannt. Insgesamt werden für das Klein- und Großprofil zunächst jeweils zwölf Testwagen gebaut. Die Serienlieferung soll dann rund ein Jahr später Ende 2023 beginnen. Für das Jahr 2024 erwartet die BVG etwa 200 neue Züge für ihre Flotte.

Die Baureihen tragen nach der Logik der BVG die Bezeichnungen J für das Großprofil der Linien U5 bis U9 und JK für das schmalere Kleinprofil der Linien U1 bis U4.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false