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Früherer Einsatz des Zolls auf einer Baustelle.

© dpa/Paul Zinken

Stadtweite Razzia in Berlin: Fast 150 Beamte durchsuchen Räume eines Schmuggel-Netzwerks

In Berlin – Schwerpunkt ist Neukölln – werden derzeit Wohnungen und Läden durchsucht. Ein Netzwerk um die Großfamilie A. soll massenhaft Zigaretten geschmuggelt und Steuern hinterzogen haben.

Stadtweiter Großeinsatz in Berlin – der Zoll, die Bundespolizei und das Landeskriminalamt durchsuchen an diesem Dienstag die Anschriften diverser Verdächtiger. Der Vorwurf: illegaler Tabakhandel, Steuerhinterziehung und Steuerhehlerei. Der Einsatz läuft noch, zu den Details machte ein Sprecher des Zolls deshalb zunächst keine Angaben.

Nach Tagesspiegel-Information steht im Zentrum der Ermittlungen die Großfamilie A., die über enge Kontakte in den Nahen Osten verfügt. Um den Clan soll es ein Netzwerk versierter Schmuggler geben, so der Verdacht, das sich auf Tabak und Zigaretten spezialisiert hat. Auch in früheren Jahren hatte es ähnliche Verfahren zu den Männern gegeben.

Fast 150 Beamte sind insgesamt im Einsatz, Schwerpunkt ist das bekannteste Lebensmittelgeschäft der Familie A. im Neuköllner Norden. Eine offizielle Auswertung des Einsatzes wird in den nächsten Tagen erwartet.

Einige der Verdächtigen werden unbestätigten Informationen zufolge der Clan-Kriminalität zugerechnet. Angehörige der Familie konnte der Tagesspiegel nicht erreichen.

Polizeilich gesehen ist Clan-Kriminalität das Begehen von Straftaten durch Angehörige abgeschotteter Subkulturen gemeinsamer Herkunft, wobei die Täter oft verwandt sind. Auch bei „nichtigen Anlässen“ provozierten die Clans gewalttätige Eskalationen, heißt es im Lagebild der Polizei, die patriarchalisch-hierarchischen Großfamilien zeichneten sich durch „mangelnde Integrationsbereitschaft“ aus.

Wie berichtet, rechnet Berlins Polizei 300 Männer dem harten Kern des Milieus zu. Auch noch im deutlich größeren Umfeld dieser Männer sind Gewalttaten, Drogen-, Waffen- und Verkehrsdelikte sowie Betrug und Sexualstraftaten verbreitet. Einzelne Angehörige der Großfamilie A. sollen in Neukölln mit Sympathiebekundungen für die islamistische Hamas aufgefallen sein.

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