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Auf ein Gläschen. Madonna feierte am Wochenende im Asphalt-Club im Keller des Hilton Hotels.

© Star Press / Aedt

Die Stars der Berlinale: Madonnas Nachtagenten

Ein Bett im Soho-House, die Party im Keller des Hilton. Doch wer sucht das eigentlich aus für Superstar Madonna? Normalerweise ihr Assistent. Doch nach Berlin hat die Pop-Diva speziellere Drähte.

Sie kam, sah und klatschte. Zwar war Madonna am Wochenende vor allem in Berlin, um ihre Regiearbeit „W.E.“ im Rahmen der Berlinale den Verleihern vorzustellen, doch nutzte die 52-Jährige den Besuch in der Stadt auch dafür, um die Kollegen ihres aktuellen Freundes Brahim Zaibat kennenzulernen. Der 24-Jährige ist nämlich Mitglied bei den Flying Steps. Die Berliner Breakdance-Gruppe hat bereits vier Weltmeistertitel in ihrer Karriere gewonnen. Die Tänzer hatten den Asphalt-Club unter dem Hilton-Hotel am Gendarmenmarkt ausgewählt, um Madonna die Show zu zeigen.

Knapp 15 Minuten wirbelten die acht Tänzer vor Madonna auf der Bühne herum, zeigten spektakuläre Verrenkungen und Sprungkombinationen – und begeisterten die Musikerin so sehr, dass sie anschließend mit ihr in der VIP-Ecke feiern durften. „Madonna war aber gar nicht abgehoben, sondern wirkte ganz geerdet“, sagt Timm Zolpys, der als Geschäftsführer der Flying Steps mit dabei war.

Seit drei Wochen wusste die Gruppe, dass Madonna nach Berlin kommen und sich ihren Auftritt ansehen würde. Am Mittwoch war Brahim Zaibat bereits in Tegel gelandet, später probte er mit der Gruppe in den Studios am Tempelhofer Ufer in Kreuzberg. Seit 2006 ist Zaibat in Kontakt mit den Tänzern, seit einigen Monaten festes Ensemble-Mitglied ihres Programms „Flying Bach“, das bereits in der Neuen Nationalgalerie gezeigt wurde. Am 25. und 26. März wird die Gruppe mit dem Programm im Nikolaisaal in Potsdam zu sehen sein, auch Zaibat wird mittanzen – vermutlich aber ohne seine berühmte Freundin als Zuschauerin.

Dabei gefällt es Madonna in Berlin offensichtlich gut. Zwei Tage war sie in der Hauptstadt. Übernachtet hat sie dieses Mal allerdings im Soho-House an der Torstraße. Bei ihrem Berlinale-Besuch vor zwei Jahren und ihrem Konzert in Berlin hatte sie jeweils im Hotel The Regent gewohnt. Doch hier warteten bereits zahlreiche Fans und Paparazzi auf den Stargast, der offenbar lieber seine Ruhe haben wollte. Da Mitglieder aus Madonnas Filmcrew selbst Mitglied der Soho-House-Kette sein sollen und bereits die Dependancen in London und Los Angeles kennen dürften, hat sich die Musikerin das Haus nahe dem Alexanderplatz empfehlen lassen.

Wie Madonna haben viele Prominente persönliche Assistenten, die vor Ort Hotels, Restaurants und Clubs aussuchen. Auch die Suite im Soho-House wurde vorab daraufhin inspiziert, ob die Diva ihren blondgefärbten Schopf hier in aller Ruhe betten kann. Dass das Zimmer extra gestrichen oder 500 Flaschen Kabbalah-Wasser bereitgestellt werden mussten, wie Boulevardblätter berichtet hatten, sei aber „absoluter Quatsch“, wie Soho-House-Geschäftsführer Jens Gmiat sagt. „Madonna ist ein sehr entspannter Gast gewesen“, sagt Gmiat. Sie habe sich anschließend bei den Mitarbeitern für den Aufenthalt bedankt.

Samstagabend zeigte Madonna dann im Cinestar am Potsdamer Platz ihren Film „W.E.“, anschließend ging es ins Asphalt, wo nach Angaben von Betreiber Daniel Höferlin Wert auf Diskretion gelegt wird, damit Stars in aller Ruhe feiern können. Dass er das Glück hatte, den Star begrüßen zu dürfen und damit viele positive Schlagzeilen zu bekommen, hat er aber den Flying Steps zu verdanken. Sie hatten für ihren Auftritt nach einem Club mit urbaner und leicht versnobter Atmosphäre gesucht.

Für Madonna war hier ein VIP-Bereich eingerichtet worden, wo es Rosé-Champagner gab und ausreichend Platz, um zur Musik von DJ Big Ali zu tanzen. Nach drei Stunden zog es Madonna dann zurück ins Hotel. Bevor sie am frühen Sonntagabend wieder mit ihrem Privatjet in Tegel abhob, aß sie noch in der „Brasserie“ am Gendarmenmarkt. Sie wurde von ihrem Freund und zwei Mitgliedern aus der Flying-Steps-Crew begleitet.

Ob sich aus der Begegnung eventuell eine Zusammenarbeit zwischen der Musikerin und den Tänzern ergibt, stehe noch nicht fest, sagt Timm Zolpys. Die Steps seien für die nächsten anderthalb Jahre ausgebucht und gingen mit „Flying Bach“ auf Tournee. Zunächst nach Istanbul, Ankara und London, wo auch Madonna zur Show erwartet wird. Zum Finale der ebenfalls geplanten Deutschlandtour geht’s wieder zurück nach Berlin. Ob Madonna dann in der Neuen Nationalgalerie im Publikum sitzen werde, sei noch nicht bekannt, sagt Zolpys: „Man weiß ja, wie schnell das mit der Liebe heute manchmal geht.“

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