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Neu-Berliner. Das Okapi Steve zog Ende Januar in den Zoo, um Nachwuchs zu zeugen. Bei der Zucht von Tieren werden Zoo und Tierpark vom Förderverein unterstützt.

© dpa

Berliner Tiergärten: Geld für neue Gehege

Der Förderverein von Zoo und Tierpark hat 160 000 Euro gespendet. Davon entstehen nun Anlagen für Bären und ein Haus für Vögel.

Ausgerechnet eine Qualle. 17 133 Tiere in 1554 Formen gibt es im Zoo und im Tierpark noch mal etwa halb so viele Arten. Doch der Förderverein der beiden Zoos sucht ein gallertartiges, durchsichtiges Wesen aus, das hauptsächlich aus Wasser besteht: Das Foto einer Medusa schmückt die Startseite ihrer Homepage – sozusagen als Krone der Schöpfung.

„Das Zoo-Aquarium gehörte zu den ersten, die erfolgreich Quallen nachgezüchtet haben“, sagt Lore Koschig. Die 76-Jährige ist Schatzmeisterin des Vereins, der Gemeinschaft der Förderer von Tierpark und Zoo. „Das war ein komplizierter Prozess und ein großer wissenschaftlicher Erfolg“, fährt sie mit viel Stolz in der Stimme fort. Wenn sie von Aquarium, Zoo und Tierpark spricht, sagt sie meistens „wir“. Und sie findet, dass die Zoos zu den „schönsten Kultureinrichtungen der Stadt“ gehören. Warum? Sie gerät ins Schwärmen über „Bildung, Erholung, Arten- und Naturschutz“.

Wie die Schatzmeisterin denken immer mehr Berliner: Etwa 300 neue Mitglieder seien 2010 hinzugekommen, jetzt sind sie rund 1500. „Normal“, findet Lore Koschig den Zuwachs, in den letzten Jahren sei das meist so gewesen. 30 Euro Jahresbeitrag geben die Mitglieder, dazu spenden sie noch so viel Geld: 4000 Euro hatte der Spendabelste 2010 übrig. Und der Förderverein sammelt auch Spenden von Außenstehenden – 720 Spender waren es 2010 insgesamt. 160 000 Euro hat der Verein so an Zoo und Tierpark übergeben. Davon wird gerade die Bärenschlucht im Tierpark renoviert, im Lauf des Frühlings sollen die Arbeiten fertig werden. Und auch den Neubau eines Vogelhauses mit drei Freiflugräumen unterstützt der Verein. Die Bauarbeiten haben gerade begonnen.

Am Dienstagabend stand ein Vortrag an von Zoo- und Tierparkchef Bernhard Blaszkiewitz, der auch dem Verein angehört. Der Titel lautete: „Das Zoojahr 2010“. Danach war Mitgliederversammlung und Lore Koschig und die anderen wollten beschließen, wie viel Geld sie in diesem Jahr für welche Projekte zur Verfügung stellen: „Wir streben an, dass die Spenden wieder genauso hoch ausfallen wie 2010“, sagt Lore Koschig. Dieses Mal soll das Geld unter anderem für Aika und Troll sein: Die beiden Eisbären im Tierpark brauchen eine neue Anlage, ihr Gehege ist schon 60 Jahre alt. Sind die beiden denn auch ihre persönlichen Lieblingstiere? Nein, sagt Koschig. „Am liebsten beobachte ich Vielfraße und Stinktiere – wegen ihrer eleganten Bewegungen und ihrer Geschmeidigkeit.“

Zoo und Tierpark haben täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, das Aquarium bis 18 Uhr.

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