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Gute Umfragewerte sehen anders aus. Klaus Lederer (Die Linke, links), Ramona Pop (Grüne, mitte) und Michael Müller (SPD, rechts)

© Arne Bänsch/dpa

Civey-Sonntagsfrage: SPD und Linke kämpfen in Berlin um Platz zwei

In der Sonntagsfrage liegt die CDU weiterhin vorne, die AfD steht an vierter Stelle. Das Vertrauen in Michael Müller als Regierungschef schwindet stetig.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die große Koalition im Bund hat bisher kaum Einfluss auf die politische Stimmung in der Hauptstadt. Seit der Zustimmung der SPD-Mitglieder zu einer Fortsetzung des Bündnisses hat in Berlin nur die AfD um knapp zwei Prozentpunkte zugelegt. Bei den anderen Parteien blieben die Umfragewerte für die Sonntagsfrage (Wahlen zum Abgeordnetenhaus) fast unverändert.

Die aktuellen Zahlen des Instituts Civey im Auftrag des Tagesspiegels sehen die CDU mit 21,6 Prozent vorn, gefolgt von SPD (18,7 Prozent), Linken (18 Prozent und Grünen (16 Prozent). Für Rot-Rot-Grün gibt es demnach weiterhin eine knappe Mehrheit, auch wenn die Kräfteverhältnisse zwischen den drei Berliner Regierungspartnern geringfügig schwanken. So liefern sich SPD und Linke seit einem halben Jahr ein knappes Rennen um Platz zwei in der Wählergunst. Mal liegt die eine Partei weiter vorn, mal die andere. Die Christdemokraten können den Wettbewerb entspannt verfolgen, sie liegen in der Civey-Umfrage seit Juni 2017 an der Spitze.

Die AfD liegt aktuell bei 11,2 Prozent, die Freien Demokraten kommen auf 6,8 Prozent. Wären am Sonntag Abgeordnetenhauswahlen, käme die notwendige Mehrheit weder für eine große Koalition zusammen noch für ein Jamaika- oder Ampelbündnis (CDU, Grüne, FDP beziehungsweise SPD, Grüne, FDP). Außer Rot-Rot-Grün käme bei etwas Fantasie noch eine Koalition von CDU, SPD und Grünen in Betracht. In diesem Fall mit einem christdemokratischen Stadtoberhaupt. Die nächste Berliner Wahl findet allerdings, wenn der Müller-Senat bis dahin durchhält, erst im Herbst 2021 statt.

Eine neue Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag der Berliner Zeitung bestätigt die Civey-Zahlen weitgehend. Mit dem Unterschied, dass SPD und CDU mit jeweils 20 Prozent gleichauf liegen. Außerdem sieht Forsa bei den Beliebtheitswerten der Senatsmitglieder den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) in aufsteigender Form. Er rückte aus dem Mittelfeld auf Platz 2 vor, wenn auch mit einem bescheidenen Wert von 0,6.

Lederer weiterhin beliebtester Politiker

An der Spitze steht weiterhin der Bürgermeister und Kultursenator Klaus Lederer (Linke), gleich hinter Müller sind Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) zu finden. Die Beliebtheit von Oppositionspolitikern wird von Forsa nicht gemessen.

Dagegen fragt Civey, wenn es um die fiktive Direktwahl für das Amt des Berliner Regierungschefs geht, auch nach der CDU-Landesvorsitzenden Monika Grütters. 12 Prozent der Berliner würden sie derzeit ins Rote Rathaus wählen, es folgen Klaus Lederer (9,7 Prozent), Michael Müller (7,9 Prozent) und Ramona Pop (5 Prozent).

So richtig stolz kann auf diese extrem niedrigen Werte wohl niemand sein. Rund zwei Drittel der wahlberechtigten Berliner würden laut Civey gern „jemand anderen“ wählen oder sie wissen nicht, ob und wie sie sich an einer Direktwahl beteiligen würden.

Diese Ratlosigkeit gegenüber dem Berliner Führungspersonal ist nicht neu, sondern wird durch die kontinuierlichen Civey-Umfragen seit einem Jahr bestätigt. Nur der Linken-Politiker Lederer konnte etwas zulegen, während das Zutrauen zum Regierungschef Müller stetig schwindet.

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