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Barbara Slowik äußerte sich am Donnerstag zur Schändung der Gräber zweier Polizisten auf dem Parkfriedhof in Neukölln.

© Paul Zinken/dpa

Hakenkreuze auf Polizistengräbern in Neukölln: Slowik „tief erschüttert“ über Grabschändung

Die Gräber zweier Beamter wurden verwüstet und mit Hakenkreuzen beschmiert. Berlins Polizeipräsidentin Slowik sagt den Familien finanzielle Unterstützung zu.

Jetzt äußert sich auch Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik zur Schändung der Gräber der beiden im Einsatz getöteten Beamten Roland Krüger und Uwe Lieschied. Die Nachricht über die verwüsteten Grabstätten auf dem Parkfriedhof in Neukölln „hat uns tief erschüttert“, heißt es in einem internen Schreiben Slowiks und ihres Vizepräsidenten Marco Langner. Es sei für sie nicht nachvollziehbar, „was Menschen dazu veranlasst, das Ansehen unserer verstorbenen Kollegen derart zu beschmutzen“. Slowik und Langner sichern den Hinterbliebenen Unterstützung zu: „Wir werden mit den Angehörigen in Kontakt treten und alles daransetzen, zumindest den materiellen Schaden zu begleichen.“

Mitarbeiter des Friedhofs hatten am Mittwochmorgen entdeckt, dass die Gräber verwüstet und die Grabsteine mit Hakenkreuzen beschmiert worden waren. Die Vorwürfe gegen die Polizei beim Umgang mit dem Fall erwähnen Slowik und Langner in ihrem internen Schreiben allerdings nicht. Bei diesen geht es um das späte Eintreffen der Kriminalpolizei am Tatort. Sie konnte erst vier Stunden nach dem Notruf anrücken.

Der Grund: Der Kriminaldauerdienst war mit Einbrüchen in Wohnungen und Geschäften, Todesfällen, Taschendiebstahl und Einbruch in ein Auto befasst. Das erste der Teams, das frei wurde, eilte zum Friedhof. Beamte des Abschnitts 56 hatten die Spurensicherung vorgenommen und mit SEK-Kollegen die Gräber aufgeräumt und wieder neu bepflanzt

Jetzt ermittelt der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamtes wegen Störung der Totenruhe und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Ermittler prüfen einen Zusammenhang mit Anträgen der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung, zwei Straßen in Neukölln nach den getöteten Polizisten zu benennen. Die Anträge waren mehrfach vertagt worden und sollten am Mittwoch im Ausschuss für Straßen behandelt werden.

Vize-Bezirksbürgermeister Falko Liecke (CDU) vermutet hinter den Taten Linksextremisten. Ob die Hakenkreuze auf Rechtsextremisten hinweisen, werde unter Polizeibeamten bezweifelt, sagte er. „Solche widerwärtigen Attacken von Linken gab es früher schon.“ Im November 2016 hatten Unbekannte eine Gedenktafel für den Polizisten Uwe Lieschied beschädigt. Später bekannten sich Linksextremisten zur Tat: „Wir verhöhnen tote Polizisten.“

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