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Feuerwerk an einer Berliner Straßenecke am vergangenen Silvester.

© imago images/Marius Schwarz

Silvester zu Pandemiezeiten: Senatsverwaltung hält generelles Böllerverbot für nicht umsetzbar

Politiker und Polizei-Gewerkschafter hatten gefordert, privates Abbrennen von Feuerwerk in diesem Jahr nicht zuzulassen.

Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres sieht ein generelles Verbot von Böllern an Silvester kritisch, solange sie weiter zu kaufen sind. „Wer keine Silvesterböllerei haben will, muss verhindern, dass Böller überhaupt in den Handel kommen. Es erscheint einigermaßen weltfremd zuzulassen, dass Menschen Böller kaufen können, es ihnen aber verboten ist, sie anzuzünden“, sagte der Sprecher der Senatsverwaltung für Inneres, Martin Pallgen, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Verbot mache nur dann Sinn, wenn es keine Böller gebe, die gezündet werden könnten, also ein bundesweites Verkaufsverbot erlassen würde.

Diejenigen, die ein Böllerverbot forderten, sollten eine entsprechende Initiative starten, empfahl Pallgen. Davon abgesehen werde es in der Hauptstadt auch in diesem Jahr wieder Böllerverbotszonen geben. „Sie haben sich nach unseren Informationen von Polizei, Feuerwehr und auch von Anwohnerinnen und Anwohnern bewährt.“ Bis Ende des Monats soll Pallgen zufolge feststehen, welche Zonen geplant sind.

Außerdem gelte bereits bundesweit, dass insbesondere in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen, Reet- oder Fachwerkhäusern und Bereichen mit großen Menschenansammlungen wie in Berlin rund um das Brandenburger Tor Feuerwerk nicht abgebrannt werden dürfe.

Krankenhäuser sollen dadurch entlastet werden

Das private Abbrennen von Feuerwerk sei bundesrechtlich nur an zwei Tagen im Jahr zugelassen. „Die Berliner Verwaltung geht im Rahmen ihrer Möglichkeiten deutlich darüber hinaus. Sie schränkt seit Jahren die bundesweit gesetzlich zulässige Abbrennzeit von 48 Stunden an Silvester und Neujahr nochmals ein“, sagte Pallgen. Böller dürften nur an Silvester ab 18 Uhr bis Neujahr um 7 Uhr gezündet werden.

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Wegen der Corona-Pandemie haben mehrere Politiker und Polizei-Gewerkschafter in der vergangenen Woche ein Böller-Verbot an Silvester gefordert. In Berlin hat etwa die Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek dafür plädiert, neben großen Partys auch das Feuerwerk zu verbieten. „Das ist ein wichtiger Schritt, um Krankenhäuser zu entlasten, Sanitäter zu schützen und Neuinfektionen zu verhindern“, twitterte sie zur Begründung. (dpa)

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