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Sitzen ohne Glas. Eine Straßenbahnhaltestelle am Hackeschen Markt.

© Jörn Hasselmann

Silvester-Bilanz der Berliner Verkehrsbetriebe: Busfahrer mit Waffe beschossen – 15 Fahrzeuge beschädigt

Über 40 demolierte Haltestellen melden die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nach der Neujahrsnacht. Ein Angriff auf einen Busfahrer sorgt für Entsetzen.

Die gute Nachricht zuerst: Kein einziger Fahrer und keine einzige Fahrerin der BVG wurden in der Silvesternacht verletzt. Das muss man angesichts der Bilder, die von der Neujahrsnacht in den sozialen Netzwerken kursieren, fast als ein Wunder bezeichnen. Vor allem ein Video zeugt von besonderer Brutalität, die sich eben nicht nur gegen Polizisten und Rettungskräfte, sondern auch gegen Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe richtete.

Gegen 01:00 Uhr am 01. Januar kam es zu einem Angriff auf einen Bus der Linie 246 in der Neuköllner Silbersteinstraße. Der Bus war zu dem Zeitpunkt nicht mit Fahrgästen besetzt, weil er sich auf dem Weg ins Depot befand. Die Angriffsszene wurde auf einem Video festgehalten, das von einer türkischen Nachrichtenseite auf Instagram veröffentlicht wurde.

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Zu sehen ist eine schwarz gekleidete Gruppe von mindestens sieben Personen, die den Bus an der Silbersteinstraße Ecke Bambachstraße auf der Fahrbahn abfangen und zunächst frontal mit Feuerwerk beschießen. Schließlich nähert sich einer der Unbekannten der Fahrerkabine und feuert aus wenigen Zentimetern Entfernung mutmaßlich mit einer Schreckschusswaffe auf den Busfahrer. Im Video sind mehrmals laute Knallgeräusche zu hören. Zusätzlich zerstören die Angreifer zwei Seitenscheiben des Busses, bis der Fahrer Gas gibt und vor den Randalierern flieht.

Angreifer sollen laut Busfahrer schwarze Masken getragen haben

Gefahren wurde der Bus zu dem Zeitpunkt vom afghanischen BVG-Mitarbeiter Farzad S. Der Busfahrer veröffentliche auf seinem eigenen TikTok-Account ein Video, wie er sichtlich geschockt durch sein Fahrzeug läuft und die Schäden filmt. Nach Angaben von S. sollen die Angreifer schwarze Masken getragen haben, um unerkannt zu bleiben. In der Beschreibung findet sich der Hashtag #nichtmehrnormal.

Nach Tagesspiegel-Informationen wurden im Verlauf der Silvesternacht insgesamt 15 Fahrzeuge der BVG beschädigt – meist durch Pyrotechnik. Darüber hinaus wurden über 40 Haltestellen demoliert. Dies ist laut Pressestelle ein leichter Rückgang der registrierten Sachbeschädigungen im Vergleich zu den Vorjahren.

Insgesamt sei man gut auf die Silvesternacht vorbereitet gewesen, heißt es aus dem Unternehmen. Trotz einiger Umleitungen von Linien durch Feuerwehreinsätze sei der Verkehr „weitgehend wie geplant“ gelaufen. Die BVG hatte in Erwartung von Ausschreitungen einige Buslinien in der Neujahrsnacht schon im Vorhinein eingestellt. Das betraf vor allem Busse, deren Route über die Sonnenallee in Neukölln verläuft

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels war die Sprache davon, dass der Bus in der Silbersteinstraße bereits um 18:30 Uhr am frühen Silvesterabend attackiert wurde. Tatsächlich wurde zu diesem Zeitpunkt ein weiterer Bus der BVG in der Silbersteinstraße angegriffen. Dieser Bus wurde allerdings nicht von Farzad S. gefahren.

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