Siemens-Urgestein Gerd von Brandenstein ist tot: Die Stärkung des Standortes Berlin war ihm ein Herzensanliegen

Der Name Siemens hat die Industriegeschichte Berlins und die Entwicklung der Stadt zur einstigen Wirtschaftsmetropole Deutschlands mehr geprägt als die vieler anderer bedeutenden Unternehmen. Jetzt ist einer der Repräsentanten der Gründerfamilien in Berlin gestorben.

Gerd von Brandenstein erlag im Alter von 81 Jahren einer langen Krankheit. Brandenstein, 1942 in Berlin geboren, war ein Nachfahre von Carl von Siemens, dem jüngeren Bruder von Werner von Siemens, dem Gründer des einst wohl bedeutendsten deutschen Industrieunternehmens.

Gerd von Brandenstein hatte Volkswirtschaft studiert und dann an den Standorten München und Erlangen gearbeitet, bevor er für die Gesellschaft nach Südamerika ging und das Geschäft in Ecuador und Venezuela aufbaute. Das Berliner Büro der Konzernleitung führte Gerd von Brandenstein bis 2000, bereits 1994 hatte er die Leitung des Berliner Verbindungsbüros zur Bundesregierung übernommen.

Von Brandenstein vertrat die Siemens-Familie im Aufsichtsrat des Weltunternehmens und hatte verschiedene Führungsaufgaben im Rahmen der Siemens-Stiftung. Die Stärkung des Standortes Berlin war ihm ein Herzensanliegen, für das er sich auf allen Ebenen einsetzte.

Dabei war ihm seine offene und zugewandte Art hilfreich. Dass der Standort Berlin in Siemensstadt wieder wachsende Bedeutung bekam, erfüllte ihn mit Stolz.

Gerd von Brandenstein gelang es auch zwischen Berlin und Brandenburg immer wieder Kontakte für die Wirtschaft zu knüpfen. Er war einer jener Vertreter der Gründerfamilien von Traditionsunternehmen in Deutschland, denen gesellschaftliche Verantwortung ernst war.