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Die S-Bahn kommt. Manchmal zu spät. Und manchmal auch gar nicht.

© dpa

Senat kürzt Zuschüsse: S-Bahn mit 3000 Stunden Verspätung

Zugausfälle, Verspätungen: Die S-Bahn ist fernab davon, nach Plan zu fahren. Deshalb gibt es jetzt weniger Geld vom Senat.

Die S-Bahn, die ursprünglich seit dem Ende des vergangenen Jahres wieder nach Plan fahren wollte, wird weiter von Zugausfällen geplagt. Die meisten Streichungen, ermittelt nach Zugkilometern, gab es in diesem Jahr ausgerechnet auf der S 25 (Teltow Stadt – Hennigsdorf), die Brandenburg durch einen vom Land bezahlten Zehn-Minuten-Verkehr zwischen Teltow und Nordbahnhof/Gesundbrunnen attraktiver machen wollte.

Bis Ende Mai waren auf der S 25 insgesamt 107 129 Zugkilometer ausgefallen, teilte Staatssekretär Christian Gaebler auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Graf (Piraten) mit. Danach folgt die S 8 (Zeuthen – Birkenwerder) mit einem Ausfall von 98 174 Zugkilometern. Die wenigsten Streichungen gab es auf der S 46 (Königs Wusterhausen – Westend) mit 5029 Zugkilometern. Insgesamt sollen die Züge der S-Bahn täglich fast 90 000 Zugkilometer fahren.

Bildergalerie: S-Bahn-Chaos in Berlin

Von rund 86 000 Fahrten pro Monat waren bis Ende Mai insgesamt 23 237 ausgefallen; die meisten im Februar und März. Hinzu kommt der planmäßige Ausfall der S 85 (Waidmannslust – Grünau), der mit 250 777 gestrichenen Zugkilometern bilanziert wird. Diese Linie ist seit Sommer 2009 nicht mehr im Angebot. Auch die für die Hauptverkehrszeit vorgesehenen Verstärkerzüge auf der S 1 (Wannsee/Nikolassee – Frohnau/Oranienburg) sowie zusätzliche Züge auf der S 5 (Strausberg Nord – Spandau) standen auf der planmäßigen Ausfallliste.

Insgesamt fielen bis Ende Mai rund 950 000 Zugkilometer aus; bestellt hat der Senat im Jahr knapp 29 Millionen. Wegen der nicht erbrachten Leistungen hat das Land den Zuschuss an die S-Bahn bis Ende Mai um insgesamt 6,4 Millionen Euro gekürzt.

Fahrgäste leiden aber nicht nur unter Zugausfällen, sondern auch unter Verspätungen. Bis Ende Mai waren es zusammengefasst knapp 2850 Stunden. Auch im Juni waren nur 92,3 Prozent der Fahrten pünktlich.

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hofft, durch Wettbewerb die Qualität beim Angebot verbessern zu können. Anders als der VBB am Montag mitteilte, ist das Verfahren aber noch nicht im europäischen Amtsblatt veröffentlicht, sondern erst beantragt worden. Noch kann sich daher kein Wettbewerber melden.

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