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Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn

© Thilo Rückeis/TSP

Sechs Wochen Bauarbeiten: Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn ab Freitag gesperrt

Alle Jahre wieder sperrt die Bahn den Nord-Süd-Tunnel in der City. Ab Freitag müssen sich Fahrgäste neue Wege suchen. Wir zeigen, wie.

Alle Jahre wieder: Immer am Jahresbeginn macht die Bahn den Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn dicht. Diesmal beginnt die Vollsperrung am Freitag, dem 5. Januar, abends um 21.45 Uhr. Bis zum Freitag, dem 16. Februar, um 1.30 Uhr morgens müssen sich Fahrgäste dann zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz/Yorckstraße (Großgörschenstraße) einen anderen Weg suchen. Zum Glück hat die BVG die Sanierung der U8 beendet – wie berichtet, war der Abschnitt von Osloer Straße über Gesundbrunnen bis Alexanderplatz lange unterbrochen.

Durch den Tunnel fahren vier Linien, die S1, S2, S25 und S26. Die Nord-Süd-Strecke gehört mit täglich 780 Zügen zu den am meisten beanspruchten Abschnitten im Netz der Berliner S-Bahn. Wie das Unternehmen mitteilte, wird es während der sechswöchigen Sperrung einen Busersatzverkehr geben. Die Busse sollten aber nur dann genutzt werden, wenn das Ziel an einem der geschlossenen Stationen liegt. Es gibt zwei Bus-Linien, „S1A“ (Südkreuz - Friedrichstraße) und S1B (Friedrichstraße - Gesundbrunnen). Ansonsten empfiehlt die S-Bahn den Fahrgästen eine weiträumige Umfahrung über die Ringbahn-Linien S41 und S42.

© S-Bahn Berlin I Stand: 20. Dezember 2023 I Tsp/Rita Böttcher

Zudem werden von Norden aus die Linien S1 und S2 ab Bornholmer Straße auf den Ring geleitet. Dies allerdings hat Auswirkungen auf den Fahrplan der Ringbahn. Statt eines klaren 5-Minuten-Takts gibt es in den Hauptverkehrszeiten nur einen 5-/5-/10-Minuten-Takt. Das bedeutet, innerhalb von 20 Minuten fahren drei Züge im Abstand von 5 und 5 und 10 Minuten. Zwischen Südkreuz - Potsdamer Platz und Hauptbahnhof können auch Regionalzüge (Linien RE 8, RB 10 und RB 14) genutzt werden. Den gesamten Abschnitt zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen befahren die Linien RE3 und RE5. Im Abschnitt Berlin Hbf­ - Gesundbrunnen steht der Flughafenexpress FEX als zusätzliche Alternative zur Verfügung.

Die Bahn sperrt die Strecke jedes Jahr – und jedes Jahr fragen sich die Fahrgäste, wieso das sein muss. Hauptgrund: Der knapp sechs Kilometer lange Tunnel besteht nur aus Kurven und Steigungen, dies meist noch kombiniert. Fahrgäste erkennen das am Quietschen der Züge, weil sich die Räder der Waggons nicht so drehen können wie in einer Geraden. Und dadurch wiederum verschleißen die Schienen viel schneller. Und genau deshalb muss diese wichtige Strecke in der Innenstadt so oft gesperrt werden.

In den 1930er Jahren wurde die Strecke in die historische Innenstadt gebaut, heute würde man so enge Kurven und solche Gefälle nicht mehr zulassen. Gearbeitet wird immer im Januar/Februar, da man im Tunnel nicht vom Wetter abhängig ist, so die Bahn.

Im vergangenen Jahr war die Situation übrigens noch komplizierter für Fahrgäste, da bei der BVG die U2 als Umfahrung durch die Havarie am Alexanderplatz ausfiel. 2023 lud die Bahn deshalb die Medien in den S-Bahn-Tunnel ein, um sich die komplizierten Arbeiten anzusehen.

Kurven und Steigungen: Der Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn

© dpa/Christoph Soeder

In diesem Jahr dauert die Sperrung wieder sechs Wochen, einzelne Wochenenden reichen nach Angaben der Bahn nicht aus. Das Programm ab Freitag: An den Bahnhöfen Potsdamer Platz und Anhalter Bahnhof werden zwei Weichen erneuert und auf dem 1500 Meter langen Abschnitt zwischen Anhalter Bahnhof und Yorckstraße (Großgörschenstraße) werden die Schienen gegen neue ausgetauscht.

Zwischen Yorckstraße und Südkreuz erneuert die Bahn auf 1200 Metern Länge das komplette Gleis, also Schotter, Schwellen und Schienen. Am Nordbahnhof wird die Brandschutztechnik erneuert. Außerdem werden die gesamten 25 Kilometer Schienen im Tunnel geschliffen (gegen das Quietschen). Zudem wird die Grundreinigung des Tunnels und der Bahnhöfe fortgesetzt.

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