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 Auszubildende des Bauhofs Lichterfelde setzten die Stolpersteine in der Westfälischen Straße ein.

© Martina Dethloff

Stolpersteine im Grunewald: Schüler auf Spurensuche

Sie backten Kuchen, um Stolpersteine in ihrer Nachbarschaft finanzieren zu können: An diesem Donnerstag erinnerten Schüler und Lehrer der Grunewaldschule an Deportierte in der Delbrückstraße.

Vor 72 Jahren gab es niemanden, der ihnen half, aber ihr Leben und ihr Leid sind dem Vergessen entrissen: Babette Mayer mit ihrer Tochter Else und deren Mann Adolf Hanau sowie Clara Hammersteinie wohnten in der Nachbarschaft der Grunewaldschule, bis die Nazis sie ermordeten oder in den Tod trieben. Für diese Berliner wurden an diesem Donnerstag an der Delbrückstraße 17 und 19 Stolpersteine verlegt, die von der Grunewald-Schule durch einen Kuchenverkauf finanziert wurden. Eine Religionslehrerin der Schule sucht mit ihren Schülern von der ersten Klasse an nach Spuren der Ermordeten. Die Schüler sind es auch, die am Donnerstag aus Briefen und den zusammengetragenen Biografien vorlesen werden.

Immer öfter entdecken Lehrer die Möglichkeit, ihren Schüler mit Hilfe der Stolpersteine diesen Teil der deutschen Geschichte näher zu bringen. Oft sind es die Religionslehrer, aber auch Geschichts- oder Ethiklehrer machen sich die Stolpersteininitiative zu eigen. In der vergangenen Woche waren es Schüler des Walther-Rathenau-Gymnasiums, die durch Vermittlung der Stolpersteininitiative und zusammen mit dem Förderverein des Gymnasiums und ihren Lehrern eine Gedenkstunde in der Westfälischen Straße organisierten organisierten.

Am 23. Mai um 11 Uhr geht es weiter: Dann werden Angehörige des Diesterweg-Gymnasiums hinter dem Gelände des U-Bahnhofs Hansa-Platz 11 Stolpersteine für die Familie Schlesinger, die mit sieben Kindern am 9.12.1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde. Für diesen Anlass sind Reden von Schülern  sowie eine jüdische Trauermusik geplant. 

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