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Im Oktober 2022 war Baubeginn für das Ausweichquartier.

© Bezirksamt Pankow

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Unfreiwillig längere Ferien: Ausweichquartier für Berliner Grundschule nicht bezugsfertig

Kein Schulbeginn am 28. August: Vor einer Woche sollte die Wolkenstein-Grundschule in Pankow in die neue Drehscheibenschule ziehen. Dann erfuhren die Eltern: Der Zeitplan ist nicht zu halten.

Nicht sechs, sondern sieben Wochen dauern die großen Ferien für die rund 500 Schüler der Pankower Wolkenstein-Grundschule. In einer Nachricht der Schulleiterin an alle Eltern heißt es dazu, die Bauarbeiten am neuen Gebäude seien noch nicht abgeschlossen. Der Unterricht werde daher erst am 4. September beginnen, nicht planmäßig am 28. August. Für den Übergang wird lediglich eine Notbetreuung angeboten.

Noch zum Schuljahresende hatte nichts auf diese Verzögerungen hingedeutet: Die Kisten waren gepackt, in das benachbarte Ausweichquartier umgezogen werden sollte vom 7. bis 11. August, damit das eigentliche Gebäude an der Neumannstraße vollständig und schnell saniert werden kann. Bei dem Ausweichquartier handelt es sich um eine von berlinweit mehreren sogenannten Drehscheibenschulen. Damit sind provisorische Gebäude gemeint, die gebaut werden, um nacheinander mehrere Schulgemeinschaften für die Dauer des Umbaus ihrer eigenen Schule aufzunehmen. Sie sollen etwa 15 Jahre halten.

Der umzugsbedingte neuerliche Unterrichtsausfall reiht sich ein in die vielen Unterrichtsausfälle der letzten Jahre und ist das Gegenteil dessen, was die Kinder eigentlich bräuchten. 

Marco Fechner, Elternvertreter

Nach Informationen des Tagesspiegels wurde zwar das Ausweichquartier pünktlich fertig, nicht aber der Schulhof. Wegen fehlender Pflasterung könnten die Umzugswagen nicht vorfahren, hieß es aus dem Umfeld der Schule. Von Bezirks- und Senatsseite lag keine Bestätigung vor.

Die Kurzfristigkeit dieser Mitteilung sei eine „Zumutung für die Familien“, kritisierte Marco Fechner, Elternvertreter der Wolkenstein-Schule. Der umzugsbedingte erneute Unterrichtsausfall reihe sich ein „in die vielen Unterrichtsausfälle“ der letzten Jahre und sei „für die Kinder das Gegenteil dessen, was sie eigentlich bräuchten“, sagt Fechner, der auch Bezirkselternvertreter in Pankow ist.

Sobald Umbau und Sanierung der Wolkenstein-Grundschule abgeschlossen sind, werden weitere Schulen etwa zweieinhalb bis drei Jahre lang für die Dauer ihrer Sanierung in die „Drehscheibe“ ausgelagert. Das für 25 Millionen Euro errichtete Gebäude besteht aus 51 Modulen, die auf vier Stockwerke verteilt werden. Auch eine Mensa mit 240 Sitzplätzen ist vorgesehen, nicht aber eine Turnhalle. Nach Angaben des Bezirksamtes erstreckt sich der Bau entlang des Eschengrabens und der Talstraße auf einem 9500 Quadratmeter großen Grundstück. Nicht in allen Bezirken ist genug Platz für derartige Ausweichstandorte.

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