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Grundschüler aus der Ukraine sitzen in einem Klassenzimmer. In Sachsen-Anhalt sind bislang 76 Ankunftsklassen für geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche gebildet worden.

© dpa/Robert Michael

Mit Schülern über die Ukraine sprechen: Wie Berliner Lehrer den Krieg thematisieren sollen

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist nicht nur ein Erwachsenen-Thema: Kurz vor dem Jahrestag erhalten Berliner Lehrer:innen neues Lehrmaterial.

Kurz vor dem ersten Jahrestag des Angriffskriegs auf die Ukraine werden Berliner Lehrer:innen angeregt, den Krieg im Unterricht zu thematisieren. Am Dienstag verschickte die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie einen Fachbrief an die Lehrkräfte mit didaktischen und pädagogischen Hinweisen.

Darüber hinaus enthält die Mitteilung aktuelle Links zu altersgerechten Informationsquellen wie etwa der KiKA-Wissenssendung „logo!“, dem Magazin „fluter.“ und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).

In der Handreichung werden Lehrkräfte dazu aufgefordert, im Unterricht klar zwischen Kontroversem und Indiskutablem zu unterscheiden. So sei nicht „jede noch so abwegige Meinung und jede ideologische Position als legitimer Pol einer Debatte“ zu behandeln. Dass es sich bei der russischen Invasion um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg handele, sei unzweideutig. Diskutieren lasse sich hingegen, wie auf die Aggression zu reagieren sei – ob mit Waffenlieferungen, Wirtschaftssanktionen oder Boykotten.

Für Grundschulen plädiert die Senatsverwaltung für die Verwendung von einfacher Sprache: „zwei Teams“ statt Nato und Russland. Zudem habe sich bewährt, mit gemeinsamen Aktionen wie Spendensammlungen einen Weg aus der gefühlten Ohnmacht zu bieten. Für ältere Schüler böten sich Unterrichtsmodule zu „Fake News“ an, um der medialen Aneignung Rechnung zu tragen.

Auch empfiehlt der Brief zu differenzieren, dass nicht „Russland“ in die Ukraine einmarschiert sei, sondern „das russische Militär“. Die Entstehung von Feindbildern müsse verhindert werden, ganz besonders angesichts der 200.000 in Berlin lebenden Menschen mit russischen Wurzeln.

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