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Kann sich noch lohnen: Für Risikogruppen empfehlen Ärzte auch jetzt noch eine Impfung.

© Franziska Gabbert, dpa

Zahl der Erkrankungen gestiegen: Schon fünf Grippetote in Berlin

Die Zahl der gemeldeten Grippeerkrankungen in Berlin ist erneut gestiegen. Und noch ist ein Ende der Welle nicht abzusehen.

Laut dem Epidemiologischen Wochenbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales wurden in der vergangenen Kalenderwoche 222 Grippe-Fälle gemeldet – das sind 49 Erkrankungen mehr als in der Vorwoche. Betroffen seien vor allem Erwachsene zwischen 30 und 59. Etwa elf Prozent der Erkrankten wurden in der Saison bisher hospitalisiert, fünf Patienten starben: drei bis Anfang diesen Jahres, zwei Weitere in den vergangenen zwei Wochen. Hierbei handelte es sich um Menschen im Alter von 50 bis 70.

Ob der Höhepunkt der Grippewelle schon erreicht ist, ist noch unklar. Insgesamt indiziert die Zahl der gemeldeten Erkrankungen einen Anstieg um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut sieht diese Vergleichsstatistik kritisch: „Diese Zahlen sind im laufenden Betrieb sehr schwierig zu interpretieren. Es ist vor allem kaum möglich, die Fälle eines gewissen Zeitraums zu vergleichen.“ Das liege vor allem daran, dass die Verläufe der Grippewelle oft zeitlich versetzt sind – vergangenes Jahr stieg die Anzahl der Erkrankten ein paar Wochen später an.

Außerdem sei nur ein Bruchteil der Infizierten erfasst. Nicht jeder gehe zum Arzt, nicht bei allen Patienten würden Tests gemacht und auch die seien nicht immer aussagekräftig. „Es gibt aber trotzdem noch keine Hinweise darauf, dass die Grippewelle in dieser Saison schlimmer ist als in der letzten“, so Glasmacher weiter.

Eine Impfung kann sich trotzdem noch lohnen. Gerade Angehörige der Risikogruppen, also Menschen über 60, Schwangere und chronisch Kranke sollten sich von Ihrem Hausarzt beraten lassen. Der empfohlene Impfzeitraum liegt eigentlich im Oktober und November. Bereits Erkrankte sollten sich häufig die Hände waschen und größere Menschengruppen meiden.

Wann Influenzapatienten wieder zur Arbeit gehen können, hängt laut Susanne Glasmacher vom individuellen Krankheitsverlauf und vom Arbeitsplatz ab. Wer in einem Großraumbüro arbeitet, sollte sich also besonders gut auskurieren.

Susanne Romanowski

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