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Was für kein Andrang: Eine Buga-Kasse in Havelberg. Die Veranstalter sind froh, wenn bis zum Ende der Ausstellung eine Million Besucher kommen. Geplant waren 1,5 Millionen.

© Jens Wolf/dpa

Schlechte Besucherzahlen: Wetter verhagelt Buga die Bilanz

Mit 1,5 Millionen Besuchern hat die Bundesgartenschau gerechnet. Die Zahl wird nicht erreicht. Der Veranstalter gibt Hitze und Stürmen die Schuld.

Die Mitte April mit viel Enthusiasmus und Vorfreude gestartete Bundesgartenschau in der Havelregion wird nicht die angestrebte Besucherzahl von 1,5 Millionen Menschen erreichen. Den Hauptgrund dafür sehen die Veranstalter im ungewöhnlichen Wetter. „Wir mussten zweimal die Gartenschauareale in Rathenow wegen Sturmschäden schließen“, sagte Geschäftsführer Erhard Skupch am Dienstag. „Dazu kam eine wochenlange Hitze, die nicht gerade zum Besuch einlud.“

Deshalb sei er froh, wenn bis zum Schließen der Gartenschautore am 11. Oktober mehr als eine Million Tickets verkauft worden sind. „Vielleicht landen wir irgendwo zwischen einer und 1,5 Millionen Karten. Das kann niemand voraussagen“, sagte Skupch. Die Verluste durch die geringeren Einnahmen müssen die beteiligten fünf Orte Brandenburg (Havel), Premnitz, Rathenow, Stölln und Havelberg tragen.

Am Wochenende soll Standort Rathenow wieder öffnen

Noch bis zum kommenden Freitag bleiben die Kassen in Rathenow geschlossen, mindestens. „Wir hoffen, dass wir den Optikpark und den Weinbergpark wieder öffnen können“, teilte Rathenows Bürgermeister Ronald Seeger mit. „Unsere Feuerwehrleute und städtischen Angestellten arbeiten jedenfalls mit Hochdruck, um die Schäden der Katastrophe am vergangenen Sonnabend zu beseitigen.“ Zum Glück habe es bei der jüngsten Windhose keine Personenschäden gegeben. Vor zwei Monaten hatte ein herabfallender Ast einen 46-jährigen Besucher getroffen und tödlich verletzt. Damals war das Buga-Gelände erst nach dem Einsetzen des Unwetters geräumt worden.

Diesmal wurden die Gäste frühzeitig aufgefordert, die Areale zu verlassen. Auch die Abendveranstaltung „Garten der Träume“ musste abgesagt werden. In Rathenow, wo derzeit von überall her Motorsägengeräusche zu hören sind, ist man ratlos angesichts der Wetterphänomene. Nach dem ersten großen Sturm im Juni waren alle Bäume in beiden Parks begutachtet und alle schwachen und kranken Exemplare beseitigt worden. „Aber die Windhose am letzten Samstag warf selbst gesunde und kräftige Bäume um“, sagte Bürgermeister Seeger. Auch 20 bis 30 Zentimeter starke Äste hingen jetzt noch kreuz und quer in den Kronen.

Ein ähnliches Unwetter habe er als Schüler 1971 erlebt. Auch andere Einwohner könnten sich nicht an einen solchen Orkan erinnern. Neben der Buga waren auch mehrere Straßen von den Zerstörungen betroffen. Die vier anderen Buga-Austragungsorte sind weiterhin ungehindert zu betreten. Rathenow als Stadt mit den größten Flächenarealen war aber bisher immer das beliebteste Ziel der bislang 750000 Gäste.

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