Publikum mit Mikrofon-Stange attackiert: Mann randaliert bei Jahrestagung des Deutschen Ethikrats in Berlin

Bei der Jahrestagung des Deutschen Ethikrats in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin-Mitte hat am späten Mittwochvormittag gegen 11.10 Uhr ein 57-jähriger Mann randaliert. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei Berlin am Mittwoch.

Nach dem Eingangsvortrag zum Thema „One Health: Gesundheit für alle(s)?“ und während der anschließenden Diskussion machte ein Mann aus dem Publikum eine Anmerkung zum diskutierten Thema und kritisierte, Begriffe hätten gefehlt. Er wirkte immer wütender, wurde der Rednerin und der Moderatorin gegenüber dann beleidigend. 

Die Polizeisprecherin sagte, der Mann sei auf einen 62-jährigen Diskussionsteilnehmer zugegangen und habe dessen Hemd beschädigt. Im Lauf der Diskussion habe der 57-Jährige zudem ein Glas durch den Raum und einen Monitor umgeworfen.

Umstehende versuchten, auf den Mann einzuwirken. Der Austausch eskalierte daraufhin, indem der Mann die Stange des ihm gereichten Mikrofons ergriff und auf die Umstehenden losging. Die Veranstaltungsmitarbeiter:innen versuchten, den Mann in Schach zu halten, während die Rednerin von der Bühne aus ein sachliches Gespräch weiterführen wollte, was auch teilweise gelang.

Allerdings wurde der Mann im Laufe des Gesprächs wieder aggressiver. Er rief Sätze wie „Ihr seid alle verrückt, ihr seid alle krank!“ Schlussendlich rannte der 57-Jährige über die Bühne aus dem Raum und warf dabei das Rednerpult um.

Einige Minuten später teilte die Vorsitzende des Ethikrats, Alena Buyx, mit, dass der Mann nun festgenommen worden sei. Sie entschuldigte sich für die Störung. Keine Security im Raum zu platzieren, sei eine bewusste Wahl des Ethikrats gewesen, die nun neu zu diskutieren sei.

Die Polizeisprecherin bestätigte, Einsatzkräfte hätten den 57-Jährigen erkennungsdienstlich behandelt. Währenddessen habe er „weiterhin wild gestikuliert“. Danach habe die Polizei einen Platzverweis ausgesprochen und der Mann habe das Gebäude verlassen. Ihm werde nun Sachbeschädigung in zwei Fällen vorgeworfen.