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Der Angeklagte Josef S. soll einen Rentner getötet und den zerstückelten Leichnam zehn Jahre lang in einer Tiefkühltruhe versteckt haben.

© dpa/ Britta Pedersen

Update

Mordprozess in Berlin: Prozess um Gefriertruhen-Mord geplatzt

Die Verlesung der Anklage gegen den mutmaßlichen Mörder eines 80-Jährigen ist erneut gescheitert. Das Verfahren wurde wegen nicht ordnungsgemäßer Schöffenbesetzung ausgesetzt.

Rund neun Monate nach der Entdeckung der zerstückelten Leiche eines Rentners in einer Tiefkühltruhe ist der Mordprozess gegen den 56-jährigen Josef S. im ersten Anlauf gescheitert. Das Berliner Landgericht gab am zweiten Verhandlungstag einer Besetzungsrüge der Verteidigung statt, die Schöffenbesetzung war nicht ordnungsgemäß erfolgt. Der Neustart werde voraussichtlich am 1. November erfolgen, gaben die Richter am Montag bekannt.

Die Leiche lag zehn Jahre zerstückelt in der Tiefkühltruhe

Der 56-jährige Trödelhändler soll den damals 80 Jahre alten Rentner um den Jahreswechsel 2006 zu 2007 in dessen Wohnung in Prenzlauer Berg erschossen haben. Die Leiche soll er laut Anklage zerstückelt und in einer Kühltruhe versteckt haben – zehn Jahre lang. In der ganzen Zeit habe er die Rente des Witwers in Höhe von rund 2000 Euro monatlich kassiert und trickreich gegenüber Behörden und dem Vermieter den Tod des Rentners verschleiert. Der Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Bislang hat sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Der Prozess wegen heimtückischen Mordes aus Habgier sowie zur Ermöglichung einer anderen Straftat hatte vor zehn Tagen begonnen. Zur Verlesung der Anklage kam es noch nicht. Der Anwalt hatte moniert, dass die Besetzung des Gerichts hinsichtlich eines der beiden Schöffen nicht ordnungsgemäß erfolgt sei.

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