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Florian Pronold verzichtet auf die Leitung der Bauakademie.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Nach Gerichtsklagen und massiver Kritik: Pronold verzichtet auf Leitung der Berliner Bauakademie

Mehrere hundert Architekten hatten gegen die geplante Ernennung des SPD-Politikers protestiert. Dabei sei es um „Neid und Standesdünkel“ gegangen, sagt Pronold.

Nach Gerichtsklagen und Kritik von Architekten und Stadtplanern an seiner Ernennung verzichtet der SPD-Politiker Florian Pronold auf die künftige Leitung der Berliner Bauakademie. Wegen der Verzögerung seines Amtsantrittes und des öffentlichen Wirbels um seine Berufung habe er den Stiftungsrat der Bauakademie gebeten, ihn von seinem geplanten Amtsantritt zu entbinden, teilte Pronold am Dienstag mit.

Die Aufnahme seines Postens wäre nach einer entsprechenden Empfehlung des Karenzzeit-Gremiums der Bundesregierung frühestens zum 15. August möglich gewesen, also dreieinhalb Monate später als geplant.

Er hätte damit nicht die Möglichkeit gehabt, sich zuvor ehrenamtlich um den Aufbau der Stiftung zu kümmern. Ein erfolgreicher Start der Bauakademie sei aber nur möglich, wenn in der Gründungsphase zügig gehandelt werde.

In der öffentlichen Debatte um seine Ernennung sei es leider nie um Inhalte und Profil der Bauakademie, sondern ausschließlich um Verfahrens- und Personalfragen gegangen. „Neid und Standesdünkel ersetzen keine konzeptionellen Ideen, sie behindern die schnelle Realisierung des Bauwerks“, erklärte Pronold.

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Gegen Pronolds Ernennung hatten mehrere hundert Architekten und Museumsfachleute protestiert. In einem Offenen Brief hieß es, der Bundestagsabgeordnete und Umwelt-Staatssekretär sei für das Amt nicht qualifiziert, dem Auswahlverfahren habe es an Transparenz gefehlt.

Zwei unterlegene Mitbewerber hatten außerdem gegen die Entscheidung geklagt. In einem Fall hatte das Berliner Arbeitsgericht das Auswahlverfahren gestoppt. Das zuständige Bundesinnen- und Bauministerium hatte an Pronolds Ernennung festgehalten. (dpa)

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