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Starfriseur Shan Rahimkhan.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Promi-Friseure sterben aus: Berliner Shan Rahimkhan meldet Insolvenz

Shan Rahimkhan gilt als einer der letzten seiner Kategorie, jetzt droht ihm die Insolvenz und die Schließung seiner Flagship-Filiale. Der erst kürzlich eröffnete Salon im KaDeWe soll aber bleiben.

Scheinbar handelt es sich bei der Kategorie „Promi-Friseur“ um eine aussterbende Spezies, was nicht zuletzt mit dem Tod des letzten „echten“ Star-Friseur Udo Walz, 2020, besiegelt wurde. Walz schnippelte nicht nur an prominenten Haaren herum, sondern war selbst ein gerngesehener Talkshow- und roter Teppich-Gast. Kurz nach dem Ableben des beliebten Kudamm-Figaro schloss auch seine Filiale. Ohne bekanntes Gesicht vor dem Laden, kam offensichtlich auch kein bekanntes Gesicht mehr herein.

Nun steht anscheinend auch Friseur Shan Rahimkhan vor dem Aus. Rahimkhan frisierte Ex-Bundestrainer Jogi Löw, die Schwimmerin Franziska van Almsick und die Schauspielerin Katja Flink gehörten zu seinen Stammkundinnen und auch Influencerinnen wie Julia Wulf oder Jana Heinisch setzten sich bei ihm unter die Trockenhaube. Damit soll jetzt Schluss sein, Berlins letzer Promi Friseur Shan Rahimkhan steckt im Insolvenzverfahren – zumindest was einen seiner Läden betrifft.

Die Gründe könnten bei neuen Angewohnheiten der Stars gefunden werden. Promis, die es sich leisten können, haben heutzutage üblicherweise ihren eigenen, ganz persönlichen „Hair-Stylisten“, den „Friseur to go“ sozusagen. Im schnelllebigen 21. Jahrhundert, wahrscheinlich die nachhaltigere Variante, wenn Stars heute in Dubai und Morgen in Mailand sein müssen.

Corona-Folgen, Inflation, Konsumzurückhaltung und Baustelle

Rahimkhan finanzielle Schieflage wird aber profaner begründet und soll, seiner Sprecherin Anna Lubitz zufolge, auch nicht das finale Aus bedeuten. Immerhin, trotz Zahlungsunfähigkeit und Schließung seines seit 2012 existierenden Salons am Kurfürstendamm, eröffnete er erst kürzlich eine neue Filiale im KaDeWe.

Als Gründe für die Insolvenz nennt Lubitz in einer Pressemitteilung „die gravierenden Folgen der Corona-Pandemie mit ihrem anhaltenden Arbeits- und Fachkräftemangel, die durch die Inflation stark gestiegenen Kosten, gepaart mit einer spürbaren Konsumzurückhaltung“.

Außerdem, verrät die Sprecherin dem Tagesspiegel, sei eine langjährige Baustelle am Gendarmenmarkt das Problem. 2005 wurde hier der erste Salon von Rahimkhan eröffnet, inklusive hauseigenem Gastronomiebetrieb. Wegen der öffentlichen Bauarbeiten könnte die Außengastronomie nicht mehr betrieben werden, die Miete müsse aber trotzdem voll bezahlt werden.

Trotz aller Probleme und ungewisser Zukunft, betonte die Sprecherin, dass Shan aus dem Verfahren mit erhobenem Kopf herausgehe und die „Insolvenz als Chance“ betrachte. Wir wünschen viel Erfolg und behalten haarige Wortwitze für uns.

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