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Großeinsatz am Tempodrom. Phantombild des Mannes, der dort am 14. Februar 2020 einen anderen Mann erschossen haben soll.

© imago/Marius Schwarz, Zeichnung: Polizei Berlin

Polizei veröffentlicht Phantombild: Todesschütze vom Berliner Tempodrom gesucht

Vor genau einem Jahr wurde am Tempodrom in Kreuzberg ein Mann erschossen. Vom mutmaßlichen Täter gibt es nun ein Phantombild, die Polizei bittet um Hinweise.

Ein Jahr nach den Schüssen am Tempodrom in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei ein Phantombild veröffentlicht. Im Februar 2020 waren vor der Halle ein Mann erschossen und vier Männer verletzt worden. Weil die Auswertung anderer Spuren wenig vielversprechend blieb, bitten Mordkommission und Staatsanwaltschaft nun um Hinweise aus der Bevölkerung.

Am 14. Februar sammelten sich unmittelbar vor dem Gebäude in der Möckernstraße die Männer zweier Familien aus der Türkei. Sie sollen zuvor im Tempodrom eine türkische Comedy-Show besucht haben. Vorausgegangen war den Schüssen offenbar ein Streit zweier Großfamilien.

Gesucht wird nun ein Mann, den Zeugen vor dem Tempodrom gesehen haben. Er soll auf das spätere Todesopfer geschossen haben. Der Verdächtige soll 25 bis 40 Jahre alt sein, 1,75 bis 1,80 Meter groß und kurze, dunkle Haare haben.

Beschrieben wurde zudem ein markanter, dünner Bart zu einer insgesamt gepflegten Erscheinung, dazu ein grauer Mantel, dunkle Anzughose und schwarze Schuhe.

Bis zuletzt blieb unklar, um was sich die beiden Familien gestritten haben sollen. Von Kennern der Szene heißt es, sie zählten nicht zu den zehn bekannten Clans der Stadt, die zudem meist aus dem Libanon stammen.

[Organisierte Brutalität - erfahren Sie hier, warum in Berlins Clan-Milieu öfter Schüsse fallen als bei anderen Kriminellen – weiterlesen bei Tagesspiegel Plus]

Das Todesopfer, der 42-jährige Cüneytin F., gilt als unbeteiligt. Anders bewerteten die Ermittler die Rolle der vier Verletzten. Mindestens einer der Männer zwischen 28 und 52 Jahren gilt ebenfalls als Tatverdächtiger. Gegen den 48-Jährigen wird wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt.

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Die Verletzten wurden damals in Kliniken versorgt, aus Sicherheitsgründen erhielten die Männer dabei zunächst Aliasdaten. Einige der Krankenzimmer wurden von Polizisten bewacht. Bei der Beerdigung des Erschossenen in der Neuköllner Sehitlik-Moschee kontrollierten Polizisten einzelne Gäste. Dabei fanden die Beamten scharfe Schusswaffen.

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