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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Prozess vor dem Landgericht Berlin: Polizist soll Prostituierte vergewaltigt und misshandelt haben

Ein 46-jähriger Polizist soll eine Sexarbeiterin misshandelt haben. Zudem soll er ihr zuvor gezahltes Geld wieder weggenommen haben. Er schweigt vor Gericht.

Ein Polizeibeamter steht sechs Monate nach seiner Verhaftung vor dem Landgericht. Der Hauptkommissar soll eine 24-jährige Prostituierte in Tiergarten in einem Mietwagen vergewaltigt haben. Der 46-Jährige habe der Sexarbeiterin zunächst 70 Euro übergeben, ihr das Geld aber wieder abgenommen und sie schwer misshandelt, so die Anklage. Der Polizist schwieg zu Prozessbeginn am Montag.

Der Beamte aus einer Stabsstelle des Landeskriminalamtes soll in der Nacht zum 14. Dezember auf dem Straßenstrich an der Kurfürstenstraße die Dienste einer jungen Ungarin in Anspruch genommen haben. Um 0.55 Uhr sei sie zu ihm ins Fahrzeug gestiegen, heißt es in der Anklage. 70 Euro habe er der Frau gegeben – für 20 Minuten. „Da ihm bewusst war, dass die Zeugin nicht bereit sein würde, über die vereinbarte Dauer hinaus und ohne Verwendung eines Kondoms sexuelle Handlungen durchzuführen, schlug er der Frau wiederholt mit der Faust in das Gesicht und würgte sie am Hals.“

Der Hauptkommissar soll erst von der sich heftig wehrenden Sexarbeiterin abgelassen haben, als gegen 2.45 Uhr ihr Lebensgefährte auftauchte und eine Autoscheibe einschlug. Um 3.08 Uhr habe sich der Beamte dann beim Notruf der Polizei gemeldet und behauptet, ein „südländischer Mann“ habe auf ihn eingeprügelt. Eine Woche später wurde der Beamte verhaftet. Der Prozess wegen Vergewaltigung, Raubes und Vortäuschen einer Straftat geht am 20. Juni mit Zeugen weiter.

Kerstin Gehrke

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