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Immer wieder musste die Feuerwehr wegen Bränden in die Siedlung Heerstraße Nord ausrücken.

© André Görke für den Spandau-Newsletter

Ermittler zählen 75 Taten: Polizei lobt 1000 Euro für Hinweise zu Spandauer Brandserie aus

Eine Serie von Brandstiftungen beschäftigt seit fast einem Jahr die Polizei. Anwohner sind in Sorge. Die Innensenatorin kritisiert Wohnungsbaugesellschaften.

Die Berliner Polizei hat eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise ausgelobt, die nach der Brandserie in der Spandauer Wohnsiedlung Heerstraße Nord zur Aufklärung oder Ermittlung der Täter führen.

Nach Angaben der Polizei gab es seit April 2021 eine Häufung von Bränden in Staaken und Wilhelmstadt. Am 19. und 21. Februar sowie am 4. März 2022 habe es erneut Kellerbrände im Blasewitzer Ring gegeben.

Zur langen Serie von Brandstiftungen in Berlin-Spandau zählt die Polizei inzwischen 75 Taten. Polizei und Feuerwehr seien massiv mit Teams vor Ort. Es gebe eine mobile Polizeiwache, Präsenzstreifen der Polizei, Präventionsteams und verdeckte Ermittler, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Plakate seien aufgehängt worden, die Polizei rede mit den Anwohnern. Die Bewohner seien inzwischen aber sehr ängstlich, sagte Spranger.

Sie kritisierte die Wohnungsbaugesellschaften, weil in vielen Häusern Müll liegen würde und Wachleute nicht präsent seien. Sie haben die Wohnungsunternehmen angesprochen und aufgefordert, die Zustände zu verbessern und sicherer zu machen. Das sei leider aber noch nicht geschehen.

[Die unterschiedlichen Zahlen von Feuerwehr und Polizei, das Krisentreffen mit der Bürgermeisterin, 1000 Unterschriften, Forderungen der Linken nach Wachschutz, die Argumente der Gewobag... Im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel sind die Brände in Staaken/Heerstraße Nord seit Wochen Dauerthema. Den kompletten Spandau-Newsletter gibt es hier: leute.tagesspiegel.de]

Die Polizei habe am 13. Januar einen verdächtigen 16-Jährigen festgenommen, sagte Spranger. Aber es gebe zahlreiche Nachahmungstäter. Seit Herbst 2021 wurden immer wieder Brände in Kellern in Spandau gelegt.

Bei einem Kellerbrand am 5. März in einem Hochhaus in Wilhelmstadt war eine Frau verletzt worden, sie erlitt eine Rauchgasvergiftung. Die Feuerwehr löschte die Flammen und brachte acht Personen und eine Katze in Sicherheit.

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Beim Landeskriminalamt (LKA) ist die Ermittlungsgruppe Quartier des Landeskriminalamtes eingerichtet worden. Die Ermittler bitten um Hinweise aus der Bevölkerung.

Dabei geht es darum, ob Zeugen Auffälliges beobachtet haben. Hinweise nimmt die Ermittlungsgruppe „Quartier“ beim LKA in der Keithstraße 30 unter der Telefonnummer (030) 4664-912112 entgegen oder per E-Mail. Hinweise können auch über die Internetwache und bei jeder Polizeidienststelle gegeben werden. (dpa,Tsp)

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