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Justizia.

© Helmut Vogler

Mord ohne Leiche: Mitbewohner wegen Mordes verurteilt

Aus Habgier und um Diebstähle zu verdecken soll Ferdi B. seinen Mitbewohner getötet haben. Nun wurde er wegen Mordes verurteilt. Die Leiche fehlt bis heute.

Für das Verschwinden des Devisen-Händlers Helmut R. aus Wilmersdorf vor rund eineinhalb Jahren ist aus Sicht der Richter sein Mitbewohner Ferdi B. verantwortlich: Wegen Mordes erging eine lebenslange Freiheitsstrafe gegen den 47-Jährigen. Er habe den 42 Jahre alten Geschäftsmann aus Habgier und zur Verdeckung von Diebstählen umgebracht, begründete das Landgericht am Donnerstag.

B. habe unmittelbar nach der Tat begonnen, die Konten des Opfers abzuräumen. Die Leiche habe er an einen bis heute nicht bekannten Ort gebracht. 

Mitbewohner geriet bald unter Verdacht

Ex-Gastwirt Ferdi B. hatte drei Wochen nach dem Verschwinden seines Vermieters im Oktober 2017 bei der Polizei eine Vermisstenanzeige erstattet. Bald aber geriet er unter Verdacht. „Er brachte Helmut R. auf eine uns nicht bekannte Weise um – um des Geldes willen, um Verpfändungen zu verdecken, um Konten abzuräumen“, so das Gericht nach einem fast achtmonatigen Indizienprozess. Rund 42 000 Euro soll B. erlangt haben.

Helmut R. soll über ein dubioses Investment-System zu Geld gekommen sein. Seit 2016 wohnte B. bei ihm. Der Angeklagte habe eine Urlaubsreise von R. genutzt, um zwei teure Uhren aus dem Zimmer des 42-Jährigen zu stehlen und zu verpfänden, hieß es weiter im Urteil. Nach der Rückkehr von R. sei es zum Mord gekommen. B. habe das später gegenüber einem Freund gestanden.

Das Urteil entspricht dem Antrag des Staatsanwalts. Der Verteidiger hatte Freispruch verlangt.

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