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Rauchschwaden zogen über die Stadt.

© Enno Lenze

Update

Berlin-Mitte: Großbrand in denkmalgeschützter „Eisfabrik“

Auf einer Baustelle in der Köpenicker Straße ist am Mittwoch ein Feuer ausgebrochen. Der Dachstuhl brannte komplett aus. Eigentümer ist die Firma Trockland.

Bei einem Baustellenbrand ist am Mittwochabend der Dachstuhl eines Hauses des denkmalgeschützten „Eisfabrik“-Industriekomplexes an der Köpenicker Straße/Ecke Adalbertstraße zerstört worden. Ein Sprecher der Feuerwehr teilte mit, dass insgesamt 800 Quadratmeter des Dachstuhls brannten, bevor es den Einsatzkräften gegen 20.30 Uhr gelang, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Augenzeugen berichteten, dass der Brand noch von Weitem zu sehen war.

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Dem Sprecher zufolge waren mehr als 90 Einsatzkräfte an den Löscharbeiten beteiligt, die sich bis spät in die Nacht hinzogen, um Glutnester zu ersticken. „Uns ist es glücklicherweise gelungen, ein Übergreifen der Flammen auf die Häuser in der Nachbarschaft zu verhindern“, sagt der Feuerwehrsprecher. Wie oft bei Baustellenbränden hätten sich die Einsatzkräfte auch in der Eisfabrik um Gasflaschen kümmern müssen. Vier hätten bestimmungsgemäß infolge der Hitzeentwicklung das Gas abgelassen, eine mussten die Feuerwehrleute in Sicherheit bringen. Weder bei den Einsatzkräften noch bei Anwohnern sei es zu Verletzungen gekommen.

Ein Studentenwohnheim, das an das Grundstück angrenzt, musste vorsorglich geräumt werden. Auch die Köpenicker Straße wurde wegen des Einsatzes gesperrt – die Bus-Linien 165 und 265 wurden zwischen den Haltestellen U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Straße und dem Bethaniendamm am Abend umgeleitet.

Das Gebäudeensemble ist im Eigentum des Immobilienentwicklers Trockland, wie eine Firmensprecherin dem Tagesspiegel bestätigte. Die Firma saniert derzeit den Komplex und will dort eine Mischnutzung aus Wohn- und Gewerbeimmobilien errichten. Trockland verhandelt derzeit auch mit dem Senat über eine Bebauung am historischen Checkpoint Charlie. Nicht nur die Pläne sind umstritten, sondern auch der Investor – wegen Verbindungen zur Familie eines ehemaligen turkmenischen Despoten.

Zu den Brandursachen konnte die Polizei am Abend noch nichts sagen. Auch ob es sich um Brandstiftung handeln könne, wollte eine Sprecherin am Abend nicht mutmaßen – das sei „reine Spekulation“, sagte sie. Noch in der Nacht übergab die Feuerwehr den Einsatzort an die Polizei. Am Donnerstag werden Brandermittler der Ursache nachgehen.

Der Einsatz zeigt auch die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr für den Brandschutz in Berlin. Das erste Löschfahrzeug an der Eisfabrik stammte von der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichshain, die bald von der Berufsfeuerwehr verstärkt wurde. Um die Bereitschaft in den Wachen sicherzustellen, füllten dort die freiwilligen Wehren Mitte, Prenzlauer Berg, Urban, Schöneberg und Neukölln die Lücken auf.

Das Feuer glühte in der Berliner Winternacht.

© Enno Lenze

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