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Bis Montagnachmittag brannte die Tonne vorm Rathaus noch - mit der Einigung erlosch das Feuer. (Archivbild)

© Paul Zinken/dpa

"Berlin brennt": Berliner Feuerwehr beendet nach Einigung Protestaktion

44-Stunden-Woche statt 48 Stunden, bis zu 480 Überstunden werden ausbezahlt: Nach Wochen des Protests einigen sich Innensenator, Finanzsenator und Feuerwehr-Gewerkschaften.

Die Berliner Feuerwehr und die Landesregierung haben ihren Konflikt beigelegt. Nachdem Innensenator Andreas Geisel (SPD) bereits Mitte April weitreichende Entlastungen für die Berliner Feuerwehr angekündigt hatte, kam es nun zu einer Einigung mit Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) und den drei Gewerkschaften Verdi, Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG). Das teilte die Senatsinnenverwaltung am Montag mit. Seit Ende März hatten Feuerwehrleute unter dem Motto "Berlin brennt" Tag und Nacht eine Mahnwache vor dem Roten Rathaus gehalten, Symbol des Protests war eine brennende Tonne. Nach der Einigung wurde sie am Montagnachmittag gelöscht.

Wie angekündigt, wird zum 1. Mai die reguläre Arbeitszeit verringert. Statt einer 48-Stunden-Woche gilt dann eine 44-Stunden-Woche. Die reduzierte Arbeitszeit soll dazu beitragen, den hohen Krankheitsstand in der Feuerwehr zu senken. Die Krankheitsquote lag zuletzt bei 22 Prozent, im Schnitt war jeder Feuerwehrmann 48 Tage im Jahr krank. Die Dienste sollen in einem 12-Stunden-Schichtrhythmus absolviert werden. Dieser ist bei vielen Feuerwehrleuten unbeliebt, da sie zwar weniger lange am Stück arbeiten, dafür aber häufigere zum Dienst antreten müssen.

Außerdem wurde die Feuerwehrzulage rückwirkend zum 1. Januar 2018 auf 133,75 Euro angehoben und liegt damit nun auf Bundesniveau. Die erhöhte Zulage umfasst zudem eine größere Gruppe als bislang, etwa 350 weitere Beschäftige profitieren davon. Die Überstunden werden bis zu einer Höhe von 480 Stunden pro Jahr ausbezahlt.

Um die Alarmzahlen generell zu reduzieren, soll einerseits die Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung ausgebaut werden, andererseits möchte der Innensenator mit einer Kampagne bei der Bevölkerung dafür werben, den Notruf angemessen zu nutzen.

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