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Der Eingang des Amtsgerichts Tiergarten.

© Taylan Gökalp/dpa

Berlin-Dahlem: Ex-Botschaftsgärtner gesteht Erpressung

Er verlor seinen Gärtnerjob in einer afrikanischen Botschaft, also verlangte er 50.000 Euro. Ansonsten hätte er gestohlene Unterlagen veröffentlicht.

Weil er seinen Job als Botschaftsgärtner verloren hatte, soll ein 30-Jähriger unter Drohungen 50.000 Euro von seinem ehemaligen Arbeitgeber in Berlin-Dahlem verlangt und Unterlagen aus der Botschaft eines kleinen afrikanischen Staates gestohlen haben.

Rund vier Monate nach seiner Verhaftung hat der Angeklagte vor dem Amtsgericht Tiergarten gestanden. Was geschehen sei, tue ihm sehr leid, erklärte der 30-Jährige zu Prozessbeginn am Donnerstag. Die Anklage lautet auf versuchte Erpressung und Diebstahl.

Die Botschaft hatte das Arbeitsverhältnis laut Ermittlungen im Mai 2018 beendet, weil der Gärtner aus einem Urlaub zunächst nicht zurückgekehrt sei. Später habe er seine Wiedereinstellung verlangt und schließlich dem Botschafter telefonisch angedroht, „ihm und seiner Familie ein Leid anzutun“, so die Anklage.

Mitte Juni dieses Jahres brach er in die Botschaft ein

Der 30-Jährige habe die Zahlung von 50.000 Euro verlangt. Er habe damit gedroht, in die Botschaft einzubrechen und entwendete Unterlagen veröffentlichen zu lassen. Mitte Juni 2019 sei er durch ein Fenster in das Gebäude eingestiegen und habe unter anderem Akten und einen Server gestohlen.

Der fünffache Vater wurde zwei Tage nach dem Einbruch festgenommen. Die Beute habe er in einem Park in der Nähe der Botschaft versteckt, erklärte der Angeklagte. Nach einem Verständigungsgespräch zwischen allen Prozessbeteiligten hat das Gericht dem 30-Jährigen im Falle eines Geständnisses eine Strafe von maximal einem Jahr und zehn Monaten Haft auf Bewährung in Aussicht gestellt. Die Verhandlung wird am 24. Oktober fortgesetzt. (dpa)

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