zum Hauptinhalt
Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© dpa

Update

26 Glasscheiben von Autohaus zerstört: Unbekannte beschädigen Mercedes-Niederlassung in Kreuzberg

Zerstörte Glasscheiben und der Schriftzug „Fight 4 Rojava“ – Bekennerschreiben aufgetaucht.

Unbekannte haben in der Nacht zu Mittwoch 26 Glasscheiben einer Mercedes-Benz-Niederlassung in Berlin-Kreuzberg eingeschlagen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, hatte ein Wachmann gegen 1.30 Uhr beobachtet, wie mindestens drei schwarz gekleidete und vermummte Personen auf das Autohaus in der Prinzessinnenstraße zurannten und die Scheiben beschädigten.

Zudem sollen die Angreifer mit Farbe gefüllte Glasflaschen gegen die Front geworfen und den Schriftzug „Fight 4 Rojava“ an die Fassade geschrieben haben. Sie flüchteten unerkannt.

Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus, der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Da ein Zusammenhang mit dem Nordsyrienkonflikt angenommen wird, ermittelt das Kommissariat für ausländischen Extremismus beim Staatsschutz. Rojava wird die autonom verwaltete kurdischen Region in Syrien genannt.

"Sachbeschädigung ist keine Diskussionsgrundlage"

Eine Konzernsprecherin von Mercedes-Benz teilte mit, man unterstütze die Polizei bei den laufenden Ermittlungen. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. Das Autohaus habe am Mittwoch zu den regulären Öffnungszeiten wieder den Betrieb aufnehmen können. Darüber hinaus wolle man sich nicht zu dem Vorfall äußern.

Zur Frage, welche Konsequenzen man aus dem Vorfall ziehe, teilte die Sprecherin mit: „Wir bedauern, dass eine sachliche Diskussion nicht möglich ist. Wir lehnen Gewalt in jeder Form ab. Sachbeschädigung ist für uns eine Straftat und keine Diskussionsgrundlage.“

Mitverantwortung Deutscher Konzerne im Syrienkrieg

Deutsche Konzerne werden von der linken Szene mitverantwortlich gemacht für die Lage der Kurden in Syrien infolge des türkischen Einmarsches. In den vergangenen Wochen war in Protestaufrufen die Rede davon, die deutsche Rüstungsindustrie morde in Syrien mit. Explizit wurde dabei Mercedes vorgeworfen, das Unternehmen produziere auch für die türkische Armee.

Bekennerschreiben auf indymedia

Am Mittwochmittag tauchte ein Bekennerschreiben mit Fotos der Beschädigung auf der Internetplattform indymedia auf. Darin heißt es "in der Nacht vom 5. zum 6. November haben wir die Mercedes Niederlassung in der Prinzenstraße in Kreuzberg in Berlin entglasst und mit Farbe markiert". Die Aktion in Kreuzberg stehe in Zusammenhang mit weiteren Protesten auf Mercedes-Niderlassungen in Bern und Basel, die nach Angaben der anonymen Verfasser alle ein Ausdruck gegen den türkischen Krieg in Syrien sein sollen. In der Militäroffensive des türkischen Präsidenten Recep Erdogan gegen die Kurden würden Unimogs und Panzertransporter, sowie Tanklaster von Mercedes eingesetzt.

Auf der Plattform indymedia können Nutzer eigenständig Beiträge verfassen. Es bedürfe keiner Anmeldung und Verifizierung eines Kontos, auch keine Angaben zum Verfasser, schreibt Mimikama, ein Verein zur Aufklärung von Internetmissbrauch.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false