zum Hauptinhalt
Gelber Protest.

© AFP

Tumulte in Tegel: Polizei ermittelt nach Taxi-Demo in Berlin

Es kam zu Blockaden, Rangeleien, Böller explodierten. Die Wut der Fahrer ist groß. Doch manche gingen zu weit.

Die Wut ist groß - bei Taxi-Fahrern, aber auch Fahrgästen. Denn die Taxi-Fahrer haben nicht nur den BVG-Verkehr ausgebremst und den Flughafen Tegel lahmgelegt. Es soll auch zu vereinzelten Übergriffen auf andere Kraftfahrer gekommen sein. Das berichtet die Berliner Polizei. Hitzig war es vor allem am Flughafen, wo 2000 Taxen sich zum Protest versammelt hatten.

"Anlässlich des Taxistreiks in Berlin soll es neben erheblichen Verkehrsbehinderungen auch zu Verkehrsblockaden und Angriffen auf andere Kraftfahrer gekommen sein", heißt es in einer ersten Stellungnahme aus dem Polizeipräsidium. "Die polizeiliche Auswertung des Einsatzes läuft - erste Strafverfahren wurden eingeleitet." Am Donnerstagmorgen wurde die Formulierung "andere Kraftfahrer" präzisiert: "Übergriffe auf Mitarbeiter der Firma Uber". Dabei soll es sich nach erstem Stand um "Handgemenge" gehandelt haben.

Die Polizei berichtet am Donnerstagmorgen, dass nach den Tumulten in Tegel wegen Landfriedensbruchs ermittelt werde. Am Flughafen sollen auch einzelne Böller explodiert sein; zudem gibt es Berichte von einzelnen Tritten gegen Autos und auch Beleidigungen. Am Flughafen Tegel mussten Fluggäste zum Terminal laufen, teilweise sogar über die Autobahn - was hochgefährlich ist.

Der allergrößte Teil der Taxifahrer war aber friedlich. 8200 konzessionierte Taxen gibt es in Berlin - etwa 5000 kamen zur Demo.

Polizisten mussten die Bühne sichern, auf der Verkehrsminister Andreas Scheuer sich den Taxi-Fahrern stellte.

© AFP

In einer Sternfahrt rollten die Fahrer ab 12 Uhr vom Flughafen Tegel, dem Olympischen Platz und Ostbahnhof zum Brandenburger Tor, wo die zentrale Kundgebung stattfand. Taxifahrer sagten: „Wir wollen unsere Jobs sichern. Es geht um gleiche Ausgangschancen für alle.“

Passagiere liefen zu Fuß von der Autobahn zum Flughafen Tegel. Ein langer und auch gefährlicher Weg. Viele stiegen auf der Autobahn aus. Die Polizei blockierte die Straßen.

© dpa

Ärger wegen Uber

Andere Fahrdienste wie Uber, Berlkönig oder Clevershuttle sollten entweder unter die gleichen Restriktionen fallen wie das Taxigewerbe – Ortskundeprüfung, feste Fahrpreise, ständige Betriebspflicht – oder sich eben aus dem Taximarkt heraushalten. Minister Scheuer denkt vor allem darüber nach, die so genannte Rückkehrpflicht zu streichen. Das würde vor allem dem US-Konkurrenten Uber entgegenkommen, der Fahrgäste an Mietwagenunternehmen vermittelt. Die Fahrer müssen nach jedem Auftrag wieder an den Sitz des Unternehmens zurückkehren – in der Regel wird diese Praxis aber unterlaufen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Mehr zum Taxi-Streik im Tagesspiegel

- Tagesspiegel-Podcast: Die Taxiunternehmen fürchten vor allem eine Bevorzugung von Unternehmen wie Uber. Mehr zum Protest und den Hintergründen im Tagesspiegel-Podcast.

- Sternfahrt gegen Uber & Co.: Mit einer Sternfahrt protestieren die Taxifahrer gegen die Liberalisierung des Marktes zugunsten der Konkurrenz. Hier der Tagesspiegel-Text.

Warum die Fahrer wütend sind? Um diese drei Worte geht es.

© AFP

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false