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Das historische Charité-Gelände in Berlin-Mitte.

© Mario Heller/Tagesspiegel

Platz, Hörsaal oder Büste auf dem Campus: Berliner Charité soll ersten Dekan nach der Wende ehren

Harald Mau führte Forschung und Lehre der Universitätsklinik durch die Wirren nach der Wende. Nun wollen frühere Charité-Spitzenleute den Kinderchirurgen ehren lassen.

Ein Kreis früherer Charité-Spitzenleute möchte den ersten nach der Wende frei gewählten Dekan der Hochschulklinik ehren lassen. Auch in Erinnerung an die Erneuerung der Charité nach der Wende solle auf dem historischen Campus in Berlin-Mitte ein Platz, eine Straße oder ein Hörsaal nach Harald Mau benannt werden, heißt es in einem Antrag an den Vorstand der Universitätsklinik. Alternativ böte sich eine aufzustellende Büste an.

Mau habe „in der für Berlins Hochschulmedizin so entscheidenden Phase“ die Fusion der Universitätskliniken in Ost- und West-Berlin vorangetrieben, schrieb Ex-Charité-Chef Karl Max Einhäupl nach dem Tod des Professors im Tagesspiegel. Dass die Standorte in Mitte, Buch, Steglitz und Wedding heute gemeinsam als Charité firmieren, sei auch der Weitsicht Maus zu verdanken.

Früherer Charité-Dekan Harald Mau
Früherer Charité-Dekan Harald Mau

© privat

Harald Mau, der 79-jährig im September 2020 in Berlin verstorben ist, hatte in den Siebzigerjahren die Kinderchirurgie an der Charité aufgebaut, der Universitätsklinik in der Hauptstadt der DDR. Nach der Wende wurde er Dekan der Fakultät, war also für Forschung und Lehre des Großkrankenhauses zuständig. Zudem setzte sich Mau für die Aufarbeitung von Arzneimittelstudien in der DDR im Auftrag westlicher Pharmafirmen ein. Er gehörte über Jahre dem Vorstand der Berliner Ärztekammer an.

21.000
Beschäftigte arbeiten heute an der Berliner Charité

Den Antrag zu Ehren des einstigen Dekans initiierte ein Wegbegleiter Maus, der frühere Charité-Ökonom und spätere Berliner Geschäftsführer des Marburger Bundes, Reiner Felsberg. Erstunterzeichner sind neben Einhäupl unter anderem der frühere Vorstandsvorsitzende Detlef Ganten sowie der bis 2020 amtierende Ärztliche Direktor Ulrich Frei.

Samt Tochtergesellschaften arbeiten heute 21.000 Beschäftigte an der Charité: Europas größte Universitätsklinik betreibt 3100 Betten. Vergangenes Jahr schloss der landeseigene Konzern mit einem Gesamtumsatz von 2,3 Milliarden Euro ab. Vorstandschef ist der Pharmakologe Heyo Kroemer. Die Fakultät leitet Joachim Spranger, Professor für Endokrinologie und Diabetes-Spezialist.

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