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Berlins Umweltsenatorin Manja Schreiner

© imago/snapshot

Update

Plagiatsvorwürfe gegen Berlins Verkehrssenatorin: Universität Rostock überprüft Doktorarbeit von Manja Schreiner

Wegen der Plagiatsvorwürfe gegen Manja Schreiners Dissertation überprüft nun die Universität Rostock die Doktorarbeit der Senatorin. Solange will Schreiner ihren Doktortitel nicht mehr führen.

| Update:

Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) will die Universität Rostock nun die Doktorarbeit der Senatorin überprüfen und dem Täuschungsvorwurf nachgehen. Das gab die Universität am Montag bekannt.

„Manja Schreiner hat die Universität Rostock um schnellstmögliche Prüfung des Vorwurfs gebeten. Die Zuständigkeit zur Überprüfung der Promotion obliegt der Juristischen Fakultät der Universität Rostock“, teilte die Universität mit. Weitere Informationen würden nach Abschluss der Untersuchung folgen.

Schreiner habe am Montagmorgen die Universität Rostock kontaktieren lassen und dort um eine Überprüfung der Arbeit gebeten, erklärte eine Sprecherin der Senatorin. Nun warte man auf Aussagen der Hochschule, wie genau das Verfahren ablaufe. „Wir möchten die Überprüfung, und zwar so zeitnah wie möglich“, sagte die Sprecherin.

Schreiner will Doktortitel vorläufig nicht nutzen

Bis zum Abschluss des Prüfverfahrens gegen ihre Dissertation will Schreiner ihren Doktortitel zudem nicht mehr nutzen. „Die Senatorin wird den Titel bis zur Klärung der Vorwürfe nicht mehr führen“, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel.

Die Sprecherin des Senats, Christine Richter, teilte auf Anfrage mit, der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) werde sich vorerst nicht zu dem Thema äußern. „Wir warten das Verfahren und das Ergebnis der Prüfung ab“, sagte Richter. „Das wird sicher einige Zeit dauern.“

Zuvor war bekannt geworden, dass derzeit Plagiatsjäger der Plattform „Vroniplag Wiki“ die Dissertation von Schreiner überprüfen. Die Überprüfung durch die Plattform, die auf Plagiate von Hochschulschriften spezialisiert ist, ist noch nicht abgeschlossen.

Bereits Dutzende Plagiatsverdachtsfälle in Schreiners Arbeit entdeckt

Jedoch seien bereits 150 Textfragmente überprüft und dabei in 63 von ihnen Plagiatsverdachtsfälle festgestellt worden. 85 Textfragmente waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht untersucht.

Bei den meisten Plagiatsverdachtsfällen in der Arbeit der Senatorin handelt es sich um sogenannte „Bauernopfer“. Dabei werden Quellen zwar genannt, für die betreffenden Textstellen wurden aber keine Anführungszeichen genutzt, oder die Textübernahme geht über den Verweis hinaus.

Schreiner wurde 2007 mit einer Arbeit unter dem Titel „Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht“ an der Universität Rostock promoviert. Seit Ende April dieses Jahres ist die Juristin und CDU-Politikerin Berlins Verkehrssenatorin. (mit dpa)

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