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Manja Schreiner, CDU, Berlins Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt..

© IMAGO/Jochen Eckel

Plagiatsverdacht bei Berlins Verkehrssenatorin: Überprüfung von Schreiners Doktorarbeit soll bald abgeschlossen sein

Seit Monaten prüft die Uni Rostock die Doktorarbeit der CDU-Verkehrssenatorin. Nun zeichnet sich ein Ergebnis ab. Plagiatsjäger waren auf Ungereimtheiten gestoßen.

Die Überprüfung der Doktorarbeit von Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) geht in den Endspurt. Seit Monaten wird die Arbeit auf Plagiate überprüft. Jetzt ist das Ende absehbar, ein konkreter Zeitpunkt steht allerdings noch nicht fest. „Mit einer Entscheidung ist nicht vor Februar zu rechnen“, so die Leiterin der Pressestelle der Universität, Kirstin Werner, zur dpa. Die Plattform VroniPlag hatte zuvor zahlreiche Unregelmäßigkeiten beanstandet.

Verkehrssenatorin Schreiner hatte im August angekündigt, ihre juristische Doktorarbeit zum Thema „Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht“ aus dem Jahr 2007 überprüfen lassen zu wollen.

Öffentlich geworden war der Fall durch einen Fachartikel in der „Neuen Juristischen Wochenschrift“. Dort hatte der Frankfurter Rechtsprofessor Roland Schimmel über sogenannte Bauernopfer in akademischen Arbeiten berichtet und in diesem Zusammenhang Schreiners Arbeit als Beispiel genannt. Darunter sind Textübernahmen aus anderen Arbeiten zu verstehen, bei denen die Quelle genannt, aber beispielsweise der Umfang der Übernahme nicht klar gekennzeichnet ist.

Plagiatsjäger fanden zahlreiche „Bauernopfer“

Das Portal VroniPlag Wiki, für das Fachleute ehrenamtlich Dissertationen analysieren, hatte Anfang September mitgeteilt, auf 118 von 169 untersuchten Seiten seien Fundstellen von Plagiaten dokumentiert worden. Das entspreche einem Anteil von 69,8 Prozent. Ausgehend davon lasse sich konservativ schätzen, dass rund 19 Prozent des Textes im Hauptteil der Arbeit Plagiate seien.

Auch nach Einschätzung von VroniPlag Wiki sind die meisten der mutmaßlichen Plagiate „Bauernopfer“. VroniPlag zufolge gibt es aber auch zumeist kürzere Passagen, die ohne Verweis auf die Quelle übernommen wurden und mehrfach längere Übernahmen von Texten aus anderen Quellen ohne korrekte Kennzeichnung. (dpa, Tsp)

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