Pilotprojekt auf der U7 und U8: Berliner Verkehrsbetriebe setzen Bodycams ein

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr weiter erhöhen. Ab dem 11. März 2024 startet ein zwölfmonatiges Pilotprojekt, bei dem Bodycams bei Sicherheitsmitarbeiter zum Einsatz kommen. Die Kameras sollen dabei helfen, Konflikte zu deeskalieren und die Aufklärung von Vorfällen zu erleichtern.

Das Pilotprojekt sieht vor, dass zunächst 18 Bodycams an strategisch wichtigen U-Bahnstationen der Linien U7 und U8 sowie im gesamten U-Bahnnetz eingesetzt werden – vorrangig an den Bahnhöfen Hermannstraße und Alexanderplatz.

Die BVG hatte in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu erhöhen, darunter die Installation von Notrufsäulen und Sicherheitskameras sowie die Einführung einer „Reinigungsstreife“.

Trotz eines Rückgangs der Übergriffe auf Mitarbeiter um 88 Fälle im Jahr 2023 sucht die BVG kontinuierlich nach Wegen, die Sicherheit weiter zu verbessern.

Die Bodycams werden von vorab geschulten Teams getragen, wobei mindestens eine Person pro Team mit einer Kamera ausgestattet ist. Die Person ist an einer Armbinde mit dem Aufdruck „Video Bodycams“ erkennbar. Die Geräte sind leicht und werden nur bei Bedarf aktiviert – und nachdem ein hörbarer Hinweis ertönt ist.

Die Aufzeichnungen werden gemäß Datenschutzrichtlinien behandelt und können bis zu 48 Stunden gespeichert werden.

„Wir wissen aus Studien, dass Bodycams in Einsatzsituationen hilfreich sein können“, sagt Ingo Tederahn, BVG-Bereichsleiter Sicherheit. „Jetzt sammeln wir eigene Erfahrungen und hoffen, dass die Technik zur Deeskalation beiträgt.“

Die BVG hat in Zusammenarbeit mit der Berliner Datenschutzbehörde ein Einsatzkonzept entwickelt und informiert Fahrgäste mit einem Flyer über ihre Rechte im Zusammenhang mit dem Einsatz von Bodycams. Nach Abschluss der Testphase wird die BVG die Ergebnisse auswerten – und über eine mögliche Ausweitung des Einsatzes entscheiden. (Tsp)