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Zum Gedenken an die Ermordung der Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht versuchte die Polizei verbotene FDJ Fahnen zu beschlagnahmen.

© Christophe Gateau/dpa

Update

Pfefferspray-Einsatz und Festnahmen in Berlin: Rangeleien mit Polizei bei linksradikaler Demo

Bei der Demonstration mit mehr als 1000 Menschen zum Gedenken an Rosa Luxemburg kam es in Berlin-Friedrichshain zu Rangeleien. 32 Menschen wurden festgenommen.

Mehr als 1000 Menschen aus linken und linksradikalen Gruppen haben nach Angaben der Polizei in Berlin zum Gedenken an die Ermordung der Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Jahr 1919 demonstriert. Sie zogen am Sonntagvormittag mit Fahnen, Transparenten und Sprechchören vom Frankfurter Tor in Friedrichshain zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Friedhof Friedrichsfelde in Lichtenberg.
Vor Beginn kam es zu Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizisten. Einige Böller wurden gezündet, vereinzelt warfen Demonstranten Flaschen auf die Polizei. Weil trotz mehreren Ansagen Demonstranten weiterhin verbotene Fahnen der DDR-Jugendorganisation FDJ zeigten, griffen Polizisten gewaltsam ein und entfernten die Fahnen. Bei den Rangeleien setzten Polizisten auch Pfefferspray ein.

Laut Polizei wurden 32 Menschen unter anderem wegen Landfriedenbruchs und des Zeigens von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen festgenommen. 17 Einsatzkräfte seien verletzt worden, zwei von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Über die Zahl verletzter Demo-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer konnte die Polizei keine Angaben machen.

Mehrfach forderte die Polizei die Teilnehmer am Anfang auf, die vorgeschriebenen Abstände zum Schutz vor Corona-Infektionen einzuhalten. Viele Demonstranten trugen zwar Masken, standen aber trotzdem dicht gedrängt beieinander. Als der Demonstrationszug loszog, wurden die Abstände größer und die Lage beruhigte sich.

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Zu sehen waren zahlreiche Fahnen der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), der Sowjetunion, der linksradikalen Antifa und von kurdischen und türkischen Organisationen. Unter den Demonstranten war auch ein Block von etwa 100 schwarz gekleideten Linksautonomen. In Sprechchören forderten Demonstranten mehr Sozialstaat, eine Revolution und die Abschaffung des Kapitalismus oder beschimpften die Polizei.

Bei der Demonstration kam es zu mehreren Festnahmen. Die Polizei beschlagnahmte FDJ-Symbole.
Bei der Demonstration kam es zu mehreren Festnahmen. Die Polizei beschlagnahmte FDJ-Symbole.

© John MACDOUGALL/ AFP

Die Polizei begleitete die Demonstration nach eigenen Angaben mit 230 Beamten. Auch mehrere „Kommunikations-Teams“ mit gelben Westen sowie Zivil-Polizisten waren dabei.

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Luxemburg und Liebknecht wurden am 15. Januar 1919 von Freikorps-Soldaten in Berlin erschossen. Das sonst übliche jährliche stille Gedenken der Partei Die Linke auf dem Friedhof wurde in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie auf den 14. März verschoben.

Seit Jahrzehnten legten am zweiten Sonntag im Januar Tausende Menschen und die führenden Vertreter der Partei an der Grabstätte der beiden Arbeiterführer Kränze und rote Nelken nieder. In der DDR war der jährliche Gedenkmarsch ein Ritual unter Führung der gesamten Staats- und SED-Spitze. (dpa)

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