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Die Aivy-Gründer: Boas Bamberger, David Biller, Florian Dyballa und Arbnor Raci (v.l.n.r.).

© promo

Firma der Woche: Aivy: Per App zum passenden Beruf

Mit intelligenten Algorithmen will die Berufsberatungs-App Aivy Heranwachsenden zu Erfolg im Job verhelfen. Davon profitiert auch die Wirtschaft.

Was will ich werden? Dieser Frage muss sich jeder Heranwachsende irgendwann stellen. Sie ist keine einfache, weiß Florian Dyballa: „Jeder zweite Jugendliche gibt an, sich ob der Fülle an Informationen zur Berufswahl nicht zurechtzufinden. Diese Unsicherheit führt nicht selten zu falschen Entscheidungen, was die hohen Abbruchquoten in Ausbildung und Studium belegen.“

Dyballa ist Gründer und Entwickler der Berufsberatungs-App „Aivy“. Die App will der Unsicherheit mit moderner Diagnostik und intelligenten Algorithmen begegnen – also die Berufsfindung digitalisieren.

Aivy helfe dem Anwender dabei, seine individuellen Stärken und Fähigkeiten zu reflektieren, erklärt Dyballa. Dafür muss der User mehrere „Challenges“ absolvieren, Eignungsdiagnostik in kleinen Mobile Games aufbereitet. Konventionelle psychologische Testverfahren würden oft als langweilig und langwierig empfunden, sodass viele junge Leute sich darauf nicht richtig einlassen würden.

Die Aivy-Challenges sind bequem auf dem Smartphone zu erledigen und dauern lediglich zwei bis drei Minuten. Das komme viel besser an bei der jungen Zielgruppe, die sich durch eine kurze Aufmerksamkeitsspanne auszeichne. Wenn die Nutzerin oder der Nutzer außerdem noch einige Daten angibt, verspricht Aivy im Gegenzug eine präzise Prognose über zukünftigen Erfolg und Zufriedenheit im Arbeitsleben.

„Bereits heute können wir 14 Prozent akkuratere Vorhersagen über berufliche Interessen als die Standardverfahren der Psychologie treffen“, sagt Dyballa.

Klasse statt Masse

Er und sein Team werden durch die Freie Universität Berlin mit dem EXIST-Gründerstipendium gefördert und konnten Aivy 2018 als App für iOS und Android an den Start bringen.

Nun geht es an die Vermarktung. Weitere Minispiele und Funktionen sollen implementiert werden, eine erste Finanzierungsrunde ist für Anfang 2020 geplant.

„Binnen 12 Monaten wollen wir dann auch Berufstätigen helfen, denn auch hier gibt es einen großen Bedarf. Jeder dritte Erwerbstätige seht sich nach einem beruflichen Neustart.“

Ein wichtiges Thema für Aivy sei auch die Chancengleichheit. Personalauswahl sei heute noch durch die subjektive Wahrnehmung von Alter, Geschlecht oder Herkunft geprägt. Aivy beziehe solche Informationen grundsätzlich nicht mit ein, sondern stellt die individuellen Potenziale einer Person in den Vordergrund und vermeidet so Diskriminierung.

„Davon profitieren letztlich auch Unternehmen. Diese erhalten Bewerber, die anhand diagnostischer Leistungswerte vorqualifiziert wurden, was das Risiko einer Fehleinstellung reduziert. Klasse statt Masse“, sagt Gründer Florian Dyballa. Magdalena Thiele

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