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Kreuzberg: Pedalkraft für den Bergmannkiez

Erste Fahrradstraße in Kreuzberg eröffnet

Auch der Bezirk Kreuzberg hat nun eine „Fahrradstraße“. Doch bei diesem ersten kurzen Stück wird es zunächst bleiben. Zwar betonte Baustadträtin Jutta Kalepky gestern bei der Eröffnung, dass die Bergmannstraße das „Startsignal“ sei. Doch sie hat nach eigenen Angaben keine weiteren Pläne oder Ideen, welche Straßen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg als nächstes in Fahrradstraßen umgewandelt werden sollten oder könnten. Vor sechs Wochen war in Mitte mit der Linienstraße die erste Fahrradstraße in der Innenstadt eröffnet worden.

Der Bund für Umweltschutz und Naturschutz (Bund) kritisierte, dass nur das östliche Ende umgewidmet wurde. „Notwendig wäre eine durchgehende Fahrradstraße bis zum Mehringdamm“, sagte Merja Spott vom Bund. Dort schließt sich mit der Kreuzbergstraße und der Monumentenstraße eine von Radlern stark frequentierte Ost-West-Verbindung an. Auch die Anwohnerinitiative „Mieterrat Chamissoplatz“ kritisierte, dass der Bezirk auch nach mehreren Jahren Diskussion immer noch keine Pläne für eine Verkehrsberuhigung der Bergmannstraße zwischen Mehringdamm und Marheinekeplatz vorgelegt habe.

Über die Bergmannstraße als Fahrradstraße wird seit zehn Jahren bereits diskutiert, sagte einer der damaligen Initiatoren. Gekostet hat die Umwidmung nur etwa 10 000 bis 20 000 Euro, eine genaue Summe konnte die parteilose Stadträtin, die von den Grünen aufgestellt wurde, nicht nennen.

Zwischen Südstern und Marheinekeplatz haben Radler jetzt zwar keine Vorfahrt (es gilt links vor rechts) aber Vorrechte vor Autofahrern: Sie dürfen nebeneinander fahren, für Autos gilt eine „mäßige“ Höchstgeschwindigkeit, also etwa Tempo 25 bis 30. Fahren dürfen nur „Anwohner“, was allerdings nahezu unkontrollierbar ist. Kalepky sprach gestern von einer „Entschleunigung“ des Verkehrs durch diese Umwidmung.

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