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Panda-Dame Meng Meng läßt es sich im Zoo Berlin schmecken.

© dpa/Paul Zinken

Paarung im Zoo wird vorbereitet: Chinesische Experten für Panda-Fortpflanzung in Berlin eingetroffen

Berlin ist bereit für mehr Nachwuchs, zumindest im Zoo. Dort ist nun ein Expertenteam eingetroffen, um den Pandabären bei einer möglichen Fortpflanzung zu helfen.

Endlich scheint wieder die Sonne am Berliner Himmel und langsam kommen die Frühlingsgefühle in Schwung – auch bei den Pandas im Berliner Zoo. Dort sind nun mehrere Panda-Experten, teils aus China, eingetroffen, um dem Panda-Paar bei einer möglichen Fortpflanzung behilflich zu sein.

Denn bei den Großen Pandas steht nun die berühmt-berüchtigte Fortpflanzungsphase kurz bevor. Dies zeige sie sich einerseits im Verhalten der Tiere, etwa lautem Quieken, andererseits ließen die Hormonwerte der Tiere darauf schließen, teilte der Zoo mit.

Wir messen in regelmäßigen Abständen die Werte im Urin. 

Jella Wauters, Wildtier-Endokrinologin

„Wir messen in regelmäßigen Abständen die Werte im Urin. Hier achten wir insbesondere auf die Veränderungen der Hormone Progesteron und Östrogen“, sagte Wildtier-Endokrinologin Jella Wauters vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, die mit zum Experten-Stab der Pandas gehört. „Mithilfe dieser Untersuchungen können wir ziemlich genau vorhersagen, wann die beiden Tiere für eine Paarung zusammen gelassen werden könnten.“

Das Problem: Pandas sind speziell. Und das nicht nur, was ihre allgemeine Lebensweise betrifft, sondern auch in ihrem einzigartigen Fortpflanzungsverhalten. Die strikten Einzelgänger haben nur ein kurzes Zeitfenster für die Fortpflanzung. „Panda-Weibchen sind nur einmal im Jahr – in einem Zeitraum von 24 bis 72 Stunden – empfängnisbereit“, teilte der Zoo mit.

Die Panda-Experten des Berliner Zoos.
Die Panda-Experten des Berliner Zoos.

© Zoo Berlin

Für diese entscheidende Phase sind nun extra zwei Experten aus China angereist, um den Berliner Kollegen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Wenn eine natürliche Paarung nicht vielversprechend verläuft, ziehen wir eine künstliche Besamung in Betracht, die wir gemeinsam mit unseren Kollegen aus der Chengdu Panda Base vornehmen würden“, sagte Thomas Hildebrandt, Leiter der Abteilung Reproduktionsmanagement am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der auch als wissenschaftlicher Berater der Chengdu Panda Base tätig ist.

Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem freut sich über die Unterstützung aus China. Er sei dankbar, „ein solch kompetentes Expert*innen-Team bei uns in Berlin versammelt zu haben“. Als Botschafter für Artenschutz liegen dem Zoo die Pandas besonders am Herzen. „Wir drücken die Daumen, dass wir uns in diesem Jahr erneut über Panda-Nachwuchs in Berlin freuen können“, sagte Knieriem. „Auch wenn wir bestmögliche Voraussetzungen geschaffen haben, ist der Erfolg bei so einem besonderen Vorhaben keine Selbstverständlichkeit.“

Seit 2017 leben im Zoo Berlin Deutschlands einzige Große Pandas und haben als einziges Paar 2019 erstmals Jungtiere bekommen. Jährlich bezahlt der Zoo einen Beitrag für den Artenschutz der Tiere. Mit diesem Beitrag werden Forschungen etwa zur Reproduktionsbiologie, Schutzmaßnahmen wie die Aufforstung und Vernetzung einzelner Schutzgebiete und Wiederauswilderungen in China finanziert.

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